Full text: [Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband])

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d der Valke ziehen mit krummen Schnäbeln und seharfen Rrallen au 
die Jagd, der Kranich und der Reiher gehen als Vischerleute zu de 
eiche, die Schwalbe baut als Maurer sich aus Erde das feste Nest. Die 
pechtmeiss macht den Topfer und verstreicht das Banmloch, wenn es- 
rols für ihren Nestbau ist, mit Lehm. Ein Vögelehen in Indien naht als 
chueider Baumblatter mit Faden ordentlich zusammen, und afrikanische 
Webervõgel verarbeiten Grashalme und Fasern gesellschaftlich zu förmlichen 
unstwerken. Tief im Walde wohnt bei uns der Holzhauer und Zimmer— 
ann der Vögel, der arme Specht. Vier Bruder sind es, die alle das gleiche 
andwerk treiben. Der grösste heisst von seinem schwarzen Rocke der 
chwarzspecht. Er hat ein feuerrotes Kappechen auf dem Kopfe. Scehön 
un und rot ist der zweite, er heisst nach seinem Kleide der Grünspecht, 
ad die beiden anderen sind schwarz und weils, als sei ihr Kleid aus 
lekon und Flecken zusammengesetzt, wie es bei armen Leuten wohl der 
15 Vall ist; einer derselben ist grösser, der andere kleiner; dies ist der grosse 
und der kleine Buntspeent. Kummerlich ist die Nahrung dieser Võgel. 
ichts Gebratenes und Gesottenes kommt auf ihren Tiseh; ekle Wurmer 
d Maden sind ihre Kost einen Tag wie den andern, selbst am Festtas, — 
d ohne Salz und Schmalz, roh wie sie sind, frilst sie der Vogel. Doch 
ist er dabei lustig und guter Dinge. Kaum graut der Tag, so eilt er an 
e Arbeit. Er fliegt in den düchten, ünsteren Wald, dorthin, wo die 
altesten und starkssten Baume sind, und sieht mit klugen Augen sie alle 
ack der Reibe an. Jetzt bemerkt er einen, der ihm tauglieh scheint, und 
ilt auf ihn zu. Mitten am Stamme klammert er sich an der rauhen Rinde 
. Zwei von seinen Zehen hält er nach vorn und zwei nach hinten. 
Die Nagel an denselben sind ihm von grossem Vorteil. Sein Schwanz ist 
iemlich kurz, und die Federn, die denselben bilden, sind steif und hart. 
r ist sein Stuühlehen, auf dem er fest an des Baumes Borke ruht. Die 
des sonderbaren Vogels ist sein fester Schnabel. Derselbe ist ganz 
ahnlich einem Reil, wie ihn der Holzhauer in den Baumstamm schlagt, den 
er zerspalten will; nur ist er vorn mehr zugespitat. Er sitzt an harten, 
arben Knochen des Kopfes, und mit ihm ist der Vogel nun im stande, 
ief in die Rinde und das Holz des Baumes einzuhauen. Oft piekt er nur 
ureh die Borke und zieht die Käfermaden hervor, die in ihr wohnen. 
5 Diese leben manchmal zu Hunderten in einem Stamm und fressen das Mark 
es Baumes, der siech gegen diese heimlichen Feinde nieht wehren kann. 
Wenn der Vermehrung dieser Würmer nicht Einhalt gethan wird, zernage 
je den Stamm so, dass bald die Iste absterben, die Knospen verwelken, der 
baum vweder Blatt noeh Blüten treiht und dann als toter Stumpf trauri 
dasteht. Der Obstgartner und der Forstmann sehen diese verborgene 
einde nieht eber, bis sie am Absterben des Baumes ihre Gegenwart er- 
kennen, wenn es zu spat ist. Da kommt ihnen der Specht zu Hilfe. * 
uge erkennt gar leieht die schadlichen Gesellen, sein kraftiger Schnabel 
paltet das murbe Holz, fingerlange Splitter fliogen umher, und die Baum- 
érderber erhalten ihre woblverdiente Strafe. Plötzlich höalt der fleilsigo 
beiter mit seinem Hämmern inne und läuft behende auf die anders Seite 
es Stammes; hier sieht er aufmerksam sich jedes Ritzchen an. Waru n
	        
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