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d) die Ruinen des Labyrinths, das aus 1500 ober¬
und 1500 unterirdischen Kammern bestand;
e) der künstliche (jetzt leere) See Möris, der den Zweck
hatte, die während der Nilüberschwemmung in ihn einströ¬
menden Wasser in der trocknen Jahreszeit wieder auszu¬
strömen, um die Umgegend der Stadt Memphis zu bewässern;
f) die Katakomben oder unterirdischen Begräbnis¬
kammern im libyschen Felsgebirge.
Die Schrift war zuerst Bilderschrift (Hieroglyphen);
später bestand sie aus Silben-, und endlich aus Lautzeicheu.
Geschichte der Ägypter.
Der König Men es von Memphis vereinigte die Be¬
wohner des Landes unter seine Regierung. Seine Nachfolger
(n. ct. Cheops) erbauten die größten Pyramiden. Später war
Theben die Hauptstadt des Pharaonenreiches.
Um 2100 v. Chr. sielen von Nordosten her die Hyksos, l / ^
d. h. Hirtenkönige, in Unterägypten ein und beherrschten das
Land mehrere hundert Jahre. (Geschichte Josephs.)
Sie wurden durch die Könige von Theben Vertrieben.
Diese eroberten die Länder bis zum Tigris. (Vertreibung der
Israeliten aus Ägypten.) Den Gipsel seines Glanzes erreichte
dies neue Reich unter Ramses dem Großem (Sesostris). / V v
Die Eroberungen in Asien gingen aber bald wieder an die
Assyrer verloren.
Um die Mitte des achten Jahrhunderts drangen die -y j ^ _ c/o
Äthiopier in das Land und beherrschten es fünfzig Jahre lang.
Nach dem Sturze dieser Fremdherrschaft bemächtigten sich
zwöls vornehme Ägypter der Herrschaft. (Zwölfherrschast,
Dodekarchie.)
Einer dieser Zwölffürsten, Psammetich, gelangte mit - (*<L'
Hülse griechischer Söldner zur Alleinherrschaft. Er wies den
Griechen Wohnsitze in seinem Lande an und eröffnete den
Handel mit dem Vaterlande derselben. Durch die angesiedelten
Griechen ließ er ägyptische Knaben unterrichten, aus welchen
die jüngste Kaste, die der Dolmetscher, entstand, die den Ver¬
kehr mit den Fremden vermittelte.
Sein Sohn Necho verband das rote Meer durch einen
Kanal mit dem Nil (also auch dem Mittelmeer). Er drang
erobernd bis zum Euphrat vor, wurde aber von Nebnkadnezar,
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