Full text: [Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband])

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77,b. Brief eines Vvaters an seinen sterbenden Sohn. 
Ludiigsburq; 9. Jaum. 1787. 
Mein teurer, lieber Sohn/ 
Uich jammern Deine Omstünde. MWeil es aber Gottes Sachenm 
sind umnd wir miclit in den Ratselluß Gottes hineinsehen, so uwollen 
wir die uwuren Streiter den Herrn Jesus nachalmen und 
unser Kreue o uns nehmen im Leben, Leiden und Sterben. 
Ind wenn ur einander in dieser Welt nicht mehr sehen, s0 
werden r sh einunder in der Piviglsieit antreffen, wieuwoli 
ich wunsehte, Dich noch einmal eu sehen. Hoalte Dich eben an 
Jesum, so wirst Du uwdhres Vergngen eu Deiner seligen Rune 
bekommen. Du darnfst qlauben, dab Deine Mutter umd Gescluvister 
so geiweint haben, dab manm sie nicht melir hat trösten Lönnen, 
bis sie ausgeiveint hatten. Was mich anbetrifft, so bist Du mir 
immer ein Jonathan geuesen und bis's noch. Ieh behalte Dich 
lieb bis in mein Grab, und ich uwollte gern, ich könnte mein 
Leben um das Deine geben. Doch was wũre es? Etliche Jaulire 
ren bald verlaufen, danm kume die Reine doch an Dich. Ien 
nelme also Abschied auf Leben umd Tod. Lab es Dir nmicht 
bange sein aufs Sterben. Es ist eine lleine Obergabe, so sind 
vwir daneim. 
Ich verbleibe Dein getreuer Vater 
Thomas Wigemanmn. 
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