116. Paneten, Kometen und Firsterne. 233
Lichte leuchten. Am schönsten leuchten so Jupiter und Venus, welch
letztere als der liebliche Morgen⸗ und Abendstern jedem bekannt ist; auch
Mars fällt durch seine blutrote Farbe leicht in die Augen. Der Erde
am nächsten und auch in Bezug auf Größe und anderes ihr am ähn—
lichsten ist Venus. Diese vollendet ihren Umlauf um die Sonne in 8
Monaten, während Jupiter dazu 12 Erdenjahre und Uranus und Neptun
sogar 80 und 160 Erdenjahre brauchen. Die beiden letzteren sind von
der Sonne so weit entfernt, daß diese auf ihnen nur wie ein großer
Stern erscheint, daher dort auch für unsere Augen fortwährende Nacht
oder doch Dämmerung herrschen würde. Der größte Planet ist Jupiter,
der fast 1300mal größer ist als die Erde. Und wie unsere Erde nicht
allein, sondern von ihrem Monde begleitet um die Sonne wandelt, so
gilt dasselbe auch von den Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und
Neptun, von denen jeder sogar mehrere Monde hat.
2. Außer den Haupt- und Nebenplaneten gehört zu unserer Sonne
auch noch ein ganzes Heer von Kometen. Dieselben kommen bei ihrem
Umlauf um die Sonne manchmal so nahe an unsere Erde heran, daß
man sie in bedeutender Größe zu schauen bekommt. Dann aber entfernen
sie sich auch wieder so weit, daß sie erst nach Jahrzehnten, ja manchmal
erst nach Jahrhunderten und Jahrtausenden wieder sichtbar werden. Die
Kometen bestehen meist aus zwei Teilen. Der eine Teil ist der bald
größere bald kleinere Kern, der aber häufig so wenig eine festgeschlossene
Masse bildet, daß man durch ihn hindurch schon hinter ihm stehende
Sterne gesehen hat; der andere Teil ist der von der Sonne abgekehrte
Schweif, der nur als ein durchsichtiger Lichtnebel gelten kann. Der
größte neuerdings beobachtete Komet ist der von 1811, der mit seinem
Schweif ein volles Drittel unseres Himmels einnahm; er kehrt nur alle
3000 Jahre wieder.
3. Die allermeisten Sterne, welche man bei Nacht sieht, sind jedoch
weder Planeten noch Kometen, sondern Fixsterne d. h. unbeweglich
feststehende Sterne. Zwar dem äußern Anschein nach bewegen sich auch
diese Sterne. Die meisten von ihnen sehen wir jede Nacht im Osten
aufgehen, sodann in niedrigeren oder höheren Bogen über das Himmels—
gewölbe hinziehen und endlich im Westen wieder verschwinden. Ein Teil
der nördlich stehenden Sterne geht freilich auch für uns weder auf noch
unter, sondern umkreist, uns sichtbar, die ganze Nacht hindurch einen stets
auf demselben Punkte stehen bleibenden Stern, welcher der Polarstern
heißt. Aber diese Bewegung der Firsterne ist ganz ebenso wie die der
Sonne nur scheinbar. Und hier wie dort entsteht der falsche Schein da—