Full text: Lesebuch für die Mittelstufe (Teil 4, [Schülerband])

Der Mond. 361 
Das Sonnenlicht ist der Wecker alles irdischen Lebens. Alle Bewegung und 
alle Lebensregung auf der Erde verdanken wir ihm. Wasserfälle, Lawinen, 
Quellen, Bäche, Ströme, Donner und Blitz, jedes irdische Licht und irdische 
Feuer, alle Dampfkraft, die Kraft der Winde, Regen und Wachstum, ja 
auch die Lebenswärme unsers Leibes entsteht durch das Sonnenlicht. 
Uach Joh. Heinr. v. Mädler. 
264. Der Uond. 
1. Der treue Begleiter unsrer Erde auf ihrer Bann um die Sonne 
ist der Uond, der uns nachts durch seinen milden Schein erfreut. 
Er ist ungefahr 3834000 km von uns entfernt. Ein Eisenbahnzug 
der in der Stunde 50 km zurücklegt, würde bis zum Monde 
320 Tage brauchen. 
Da der Mond für uns der nãchste Himmelskörper ist, so kennen 
wir seine Oberflãche am besten. Doch nur von der einen Seite des 
Mondes können wir uns ein Bild entwerfen; denn nur diese kehrt er 
uns zu, vãhrend die andre uns immer unsichtbar bleibt. Der Mond 
ist viel gebirgiger als die Erde, und seine Berge sind verhaältnis 
mãßig viel höher als die irdischen. Die großen, dunkeln Flecken 
des Mondes, die man zum Teil mit bloben Augen bemerkt, sind 
Tiefebenen. Die Mondgebirge haben mit denen der Erde in- 
dessen wenig Ahnlichkeit. Sie erscheinen meistens als ringförmige 
Wãlle, welche jähe Abgründe von 15 bis 90 Kilometer Durch- 
messer umschlieben. Nach außben verlaufen diese Wälle all- 
mãahlich mit geringer Neigung in die Ebene. Es sind wahr- 
scheinlich erloschene Vulkane, und sie bezeugen, daß der Mond 
ebenso wie unsre Erde früher eine feurige, geschmolzene Masse 
war, welche allmählich von außen her erkaltete 
Dem Monde fehlen wahrscheinlich zwei Bestandteile, ohne 
die kein lebendes Wesen denkbar ist: das Wasser und die Lust. 
Dort erblickt man nirgend grüne Walder und Wiesen oder 
schneebedeckte Berge oder einen Meeresspiegel Nie schwebt 
ein Vogel über den ungeheuern Ebenen dahin, nie unterbricht 
der Schall der menschlichen Rede die ewige Stille, dort regt sich 
nichts Lebendiges. 
2. Jeder beleuchtete Körper wirft einen Schatten, so tun es 
auch Erde und Mond. So ost daher der Mond bei seinem Umlaufe 
um die Erde in deren Schatten tritt, wird er verdunkelt, und es 
entsteht eine Mondfinsternis. Tritt dagegen der Mond zwischen 
Sonne und Erde, so daß der Schatten des Mondes auf die Erde 
fãllt. dann entsteht eine Sonnenfinsternis.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.