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16. Sonntag.
Hoffmann von Fallersleben)
Der Sonntag ist gekommen,
ein Sträußchen auf dem Hut!
Sein Aug' ist mild und heiter,
er meint's mit allen gut.
Er steiget auf die Berge,
er wandelt durch das Thal,
er ladet zum Gebete
die Menschen allzumal.
Und wie in schönen Kleidern
nun pranget jung und alt,
hat er für sie geschmücket
die Flur und auch den Wald.
Und wie er allen Freude
und Frieden bringt und Ruh,
so ruf nun du auch jedem:
„Gott grüß dich!“ freundlich zu. 10
17. Das Märchen vom Mann im Monde.
Gechstein.)
Vor alten Zeiten ging einmal ein Mann am lieben Sonntagmorgen
in den Wald, haute sich Holz ab, eine großmächtige Welle, band sie, steckte
einen Staffelstock hinein, hockte die Welle auf und trug sie nach Hause zu. 15
Da begegnete ihm unterwegs ein hübscher Mann in Sonntagskleidern, der
wollte wohl in die Kirche gehen, blieb stehen, redete den Wellenträger an
und sagte: „Weißt du nicht, daß auf Erden Sonntag ist, an welchem Tage
der liebe Gott ruhte, als er die Welt und alle Tiere und Menschen ge—
schaffen?“ — Der Fragende aber war der liebe Gott selbst. Jener Holz- 20
hauer jedoch war ganz verstockt und antwortete: „Sonntag auf Erden oder
Montag im Himmel, was geht das mich an, was geht das dich an?“
„So sollst du deine Reisigwelle tragen ewiglich!“ sprach der liebe Gott,
„und weil der Sonntag auf Erden dir so gar unwert ist, so sollst du
fürder ewigen Montag haben und im Mond stehen, ein Warnungsbild für 25
die, welche den Sonntag mit Arbeit schänden!“
Von der Zeit an steht im Monde immer noch der Mann mit dem
Holzbündel und wird auch wohl da stehen bleiben bis in alle Ewigkeit.
18. Der Segen des Sonntags
Caspari)
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Es sind einmal zween Schuster gewesen, von denen hatte der eine ein
Weib und viele Kinder, der andere aber nur ein Weib und kein Kind. Der