Full text: [Oberstufe, [Schülerband]] (Oberstufe, [Schülerband])

in eine rauhe, wüste Gegend in der Nähe eines schäumenden Gebirgsflusses 
Dort wolllen sie ihr Mahl halten. Gallus warf sich auf die Kniee zum 
Febet. Dabei strauchelte er. Sein Gefährte wollte ihm aufhelfen; er 
aber sprach: „Laß mich; hier ist meine Ruhestätte, hier will ich bleiben.“ 
E belete lauge und inbrünstig. Dann richtete er ein Kreuz von einer 
Haselstaude auf zum Zeichen, daß dieser Ort dem Herrn heilig sein solle. 
Nun baueten sie sich Hülten. Ihre Predigt bewog viele, sich bei ihnen 
anzubauen. Aus der Jugend des Volkes erzogen sie Glaubensboten für 
dasselbe Darüber war Gallus 95 Jahre alt geworden; da ergriff ihn 
nitten in einer Predigt, die er in der Kirche hielt, ein Fieber. Er entschlief 
ruhig im Herrn und wurde bei seiner Hütte im Gebirgsthale begraben, 
Und an derselben Stelle wurde dann später das Kloster St. Gallen gebaut. 
Auch am Main predigten Sendboten aus Irland und bekannten 
Christum im Leben, wie im Tode. So war der Schall des göttlichen 
Worles über Berg und Thal, durch Wälder und Wildnisse zu den Seelen 
hindurchgedrungen, und die Herzen hatten sich von den toten Götzen 
bekehrt zu dem lebendigen Gott. 
Da waren unter den deutschen Völkern allein noch übrig die Friesen 
an der Nordsee, die Thüringer in Mitteldeutschland und zwischen vn 
der mächtige Bund der Sachsen. Erst hundert Jahre später kam auch für 
diese die Zeit der Berufung. Nach Thielen 
259. Bonifacius, Apostel der Deutschen. 
Das gesegnetste Merkzeug zur Bekehrung der Deutschen war 
der Engländer Winfried (d. h. Kampffried, einer, der Frieden schafft 
ur Ranph, bei geiner Bischofsweihe vom Papste mit dem Ehren- 
amen bonifcius (d. h. VWohblthäter) ausgezeichnet. Sein Herz war 
iiIt mit leilser Sehnsucht, seines Stammverwandten, den Priesen 
den sunen der Nordree, das Drangelium zu predigen. Die 
riecen lUatten sich aber gerade zu dieser Zeit mit neuem Eifor 
en alen Götzen zugewandt, von denen sie Schut- erwarteten 
egen die Franken, die hre Unabhängigkeit bedroheten. Von neuem 
den dem Meeresgotte Menschenopfer gebracht, die, am Strande 
Ausgesetzt, beim Steigen der Flut von der Brandung ergriffen und 
in die Tiete gegogen vurden. hast vergebens varen bisher die An- 
Arengungen Wilibrords, des Friesenmissionars, gewesen, WVinfried 
en budern Weg suchen. Er ging zum Papste nach 
Rom, bolte sich bei ihm Rat für sein schweres Werk und langte 
ate 8 an brdien Fulse der Alpen an. Da lag Deutsch- 
Ind vor hn mit benen Gauen und Völlern. Wohin sollte er sie 
Fonden? sein Geschichtsschreiber sagt: „Mie die Biene, die u 
dio blumen des Gartens prüfend kreist, beyor sie sieh in den aus 
llten Releb niederlälst, so zog Bonifacius in den verschiedenen 
Gauon ume, bis er bei den Naehbarn seines geliebten Sachsen- 
ole, bei den Thüringern, festen Huls falste S8ein VWerk nahm 
Zuten Vortgang; der Papst weilhete ihn zum Bischof.
	        
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