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Ein Voger ist es, und an Schnelle
Buhlt es mit eines Adlers Flug;
Ein Fisch ist's und zerteilt die
Welle,
Die noch kein größ'res Untier trug;
Ein Elefant ist's, welcher Türme
Auf seinem schweren Rücken trägt;
Der Spinnen kriechendem Gewürme
Gleicht es, wenn es die Füße regt;
Und hat es fest sich eingebissen
Mit seinem spitz'gen Eisenzahn,
So steht's gleichwie auf festen
Füßen
Und trotzt dem wütenden Orkan.
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Wie heißt das Ding, das wen'ge
schätzen,
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Doch ziert's des größten Kaisers
Hand;
Es ist gemacht, um zu verletzen;
Am nächsten ist's dem Schwert
verwandt.
Kein Blut vergießt's und macht
doch tausend Wunden,
Niemand beraubt's und macht doch
reich;
Es hat den Erdkreis überwunden,
Es macht das Leben sanft und
gleich.
Die größten Reiche hat's gegründet,
Die ält'sten Städte hat's erbaut;
Doch niemals hat es Krieg ent—
zündet,
Und Heil dem Volk, das ihm ver—
traut!
Schiller.
142. Rechtschaffen ist edel.
Kunst, Tugend, Ehr' und Redlichkeit
Ist ein sehr schön und köstlich Kleid;
Wer mit solchem ist angetan,
Der ist ein rechter Edelmann.
Denn besser ist's, ein Bauer geboren,
Als edel sein und Ehr' verloren.
J. M. Moscherosch.
1. Dankbarkeit ist eine schöne
Tugend,
Zieret das Alter und die Jugend.
Wen man undankbar nennen kann,
Dem hängen alle Laster an.
2. Was Gott nicht hält, das geht
zu Grund',
143. Bprüche.
Wenn's gleich auf eisern Mauern
stund.
Was aber Gott auch will ernähren,
Das kann je kein Unfall verzehren.
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3. Wohl dem, der sich mit Gott
und Ehren,