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Landes- und Provinzialgeschichlr. Hrst 10 A.
Anhang
der in R. Voigtländers Verlag in Leipzig erschienest0'
geschichtlichen Lehrbücher. ’ r > '
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Königreich ^reugen.
Wrrovinz Kessen-Wasscru.
Aussen. ^1^53
mt einer
Rektor 3L Gild Geschichtskarte.
Achte Auflage.
Kassel. 1911.
I. Übersicht der Geschichte Hessens.
Die ersten Nachrichten über unsere Vorfahren verdanken wir
1 om Römern. Der römische Geschichtschreiber Tacitus nennt sie
g Chatten. Er rühmt besonders ihre Tapferkeit. Sie wohnten
£ Wischen Rhein, Main, Werra, Weser und Diemel. Der Stamm-
« sitz der alten Chatten war das Gebiet an der unteren Eder Hier
» lag ihr Hauptort Mattium, wahrscheinlich an der Stelle des
| heutigen Dorfes Metze bei Gudensberg. In den Jahren 55 und
5 oo v-Chr-gmg der römische Feldherr Julius Cäsar zweimal
S ^ . oen Rhein, er wagte aber nicht, in das Chattenland vorzu-
Z drmgen. Der römische Feldherr Drusus, Stiefsohn des Kaisers
5 Augustus, führte vier Jahre Krieg gegen sie (12—9 v. Chr.), ver-
| mochte sie aber nur vorübergehend zu unterwerfen. Seinem Bruder
| Tiberius gelang dies durch List und Falschheit. Aber die Schlacht
- lm Teutoburger Walde (9 n. Chr.), an der die Chatten rühmlichin
§ Ante" nahmen, vernichtete die Herrschaft der Römer wieder Um
« Rache zu nehmen, schickte Tiberius den Sohn des Drusus dm
tapferen G e r m a n i k u s, nach Deutschland. Dieser fiel im Jahre
15 n. Chr. unerwartet in das Land der Chatten ein und zerstörte
ihren Hauptort Mattium. Eifersüchtig auf den Kriegsruhm des
Germanikus, rief ihn Tiberius zurück. Damit hörten die Kriegs¬
zuge der Römer m das innere Deutschland auf. Sie beschränkten