Full text: [Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband])

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zieht ebenfalls Eisenteile an. Aber es verliert diesen Magnetismus, 
sobald man es von dem Magneten hinreichend weit entfernt. Nimmt 
man aber statt des weichen Eisens Stahl, so zeigt der Stahl während 
der Berührung auch Magnetismus, aber schwächeren. Hat die Be— 
rührung längere Zeit gedauert, so behält der Stahl den Magnetismus 
teilweise, und dieser ist um so stärker, je länger die Berührung gedauert 
hat. Der Stahlstab ist auf diese Weise auch magnetisiert. Man kann 
mittels eines und desselben (natürlichen) Magneten eine beliebige Menge 
von Stahlstäben zu bleibenden (künstlichen) Magneten machen und 
auch diese wieder in gleicher Weise verwenden, wenn man die Stäbe 
mit den Polfüßen des natürlichen oder künstlichen Magneten reibt oder 
bestreicht. 
Die Maguetnadel ist ein magnetisierter Stahlstreifen von der Form 
eines sehr verschobenen Rhombus. Vermittelst eines Achathütchens ruht 
dieselbe auf einer durch einen Ständer getragenen Spitze so, daß sie 
sich in einer horizontalen Ebene leicht und frei bewegen kann. 
Hat man zwei gleich große und möglichst gleich stark magnetisierte 
Nadeln, von denen die eine frei schwebt, und hält man ihrem Nord— 
pol den Nordpol der andern Nadel oder ihrem Südpol den Südpol 
der andern Nadel entgegen, so flieht jeder Pol der beweglichen Nadel 
vor dem gleichnamigen der andern Nadel. Bringt man aber den Nord— 
pol der ersten dem Südpol der zweiten oder den Südpol der ersten 
dem Nordpol der zweiten nahe, so zeigt sich ein begieriges Streben 
der Anziehung, und die Nadeln haften lebhaft aneinander, wenn die 
Pole zur Berührung gebracht sind. Gleichnamige Pole stoßen sich ab, 
ungleichnamige ziehen sich an. 
Hängt man an einen Magneten ein Stäbchen von weichem Eisen 
und ein gleich großes von Stahl, so zieht ersteres mehr Eisenteile an 
als letzteres; nach der Trennung vom Magneten ist es umgekehrt. 
War das Eisen ganz rein und weich, wie man es nur durch sehr 
vorsichtiges Abkühlen erhält, so verliert es nach der Trennung den 
Magnetismus sofort ganz. 
Der Stahl widerstrebt etwas der Annahme des Magnetismus, hält 
aber den angenommenen fest. Will man Magnete von recht langer 
Dauer und großer Tragfähigkeit haben, so muß man den Stahl mög— 
lichst härten. Wie jeder Pol des Magneten unabhängig vom andern 
wirkt, so kann man die Kraft beider gleichzeitig benutzen. Dies geschieht, 
indem man den Magnet hufeisenförmig krümmt, so daß die beiden Pole 
einander ziemlich nahe gegenüber stehen. Ein kleiner Magnet von 
1 bis 28 kann das 30- bis Mfache, einer von 1ke nur das 10— 
bis 15fache seines eigenen Gewichtes tragen. Will man beim Auf— 
bewahren von Magneten für die Erhaltung ihrer Kraft sorgen, so muß 
man sie beschäftigen. Einem einzelnen Hufeisen legt man einen Auker 
an. Sind zwei Hufeisenmagnete aufzubewahren, so legt man sie mit 
entgegengesetten Polen aneinander auf dieselbe Ebene
	        
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