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Bald scherzt und beißt er;
Mit Wundern spielt er,
Mit Rätseln speist er.
Er schafft Gestalten
Und wecket Geister;
Wenn eure wach sind,
130.
LE
1. Von Perlen baut sich eine Brücke
Hoch über einen grauen See;
Sie baut sich auf im Augenblicke,
Und schwindelnd steigt sie in die Höh'.
2. Der höchsten Schiffe höchste
Masten
Ziehn unter ihrem Bogen hin,
Sie selber trug noch keine Lasten
Und scheint, wie du ihr nahst, zu
fliehn.
3. Sie wird erst mit dem Strom
und schwindet,
So wie des Wassers Flut versiegt.
So sprich, wo sich die Brücke findet,
Und wer sie künstlich hat gefügt!
2.
Es führt dich meilenweit von dannen
Und bleibt doch stets an einem Ort,
Es hat nicht Flügel auszuspannen
Und trägt dich durch die Lüfte fort;
Es ist die allerschnellste Fähre,
Die jemals einen Wandrer trug,
Und durch das größte aller Meere
Trägt es dich mit Gedankenflug;
Ihm ist ein Augenblick genug.
3.
1. Auf einer großen Weide gehen
Viel tausend Schafe silberweiß;
Wie wir sie heute wandeln sehen,
Sah sie der allerält'ste Greis.
2. Sie altern nie und trinken Leben
Aus einem unerschöpften Born;
Ein Hirt ist ihnen zugegeben
Mit schön gebog'nem Silberhorn.
So sagt: wie heißt er?“ —
Hier ward er unterbrochen
Von Klatschen oder Pochen?
Sonst hätt' er Jahr' und Wochen
In Rätseln fortgesprochen.
Rückert.
Rülsel.
3. Er treibt sie aus zu goldnen
Thoren,
Er überzählt sie jede Nacht
Und hat der Lämmer keins verloren,
So oft er auch den Weg vollbracht.
4. Ein treuer Hund hilft sie ihm
leiten,
Ein muntrer Widder geht voran.
Die Herde, kannst du sie mir deuten?
Und auch den Hirten zeigt mir an!
4.
Es steht ein groß, geräumig Haus
Auf unsichtbaren Säulen,
Es mißt's und geht's kein Wandrer
aus,
Und keiner darf drin weilen;
Nach einem unbegriffnen Plan
Ist es mit Kunst gezimmert;
Es steckt sich selbst die Lampe an,
Die es mit Pracht durchschimmert;
Es hat ein Dach, krystallenrein,
Von einem einz'gen Edelstein.
Doch noch kein Auge schaute
Den Meister, der es baute.
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Zwei Eimer sieht man ab und auf
In einem Brunnen steigen,
Und schwebt der eine voll herauf,
Muß sich der andre neigen.
Sie wandern rastlos hin und her,
Abwechselnd voll und wieder leer,
Und bringst du diesen an den Mund,
Hängt jener in dem tiefsten Grund;
Nie können sie mit ihren Gaben
In gleichem Augenblick dich laben.