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143. Das Grab im Busento. 
August Gras von Platen-Hallrrinünde. 
Sämtliche Werke in 4 Bänden. Stuttgart und Berlin. 1. Bd. S. 138. 
1. Nächtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, 
stus den Mastern schallt eS Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder! 
2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten, 
die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. 
3. Allzuftüh und fern der Heimat mußten hier sie ihn begraben, 
während noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben. 
4. Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette, 
um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. 
5. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, 
senkten tief hinein den Leichnam mit der Rüstung auf dem Pferde, 
6. deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, 
daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Hcldengrabe. 
7. Abgelenkt zum zweiten Male, ward der Fluß herbeigezogen; 
mächtig in ihr altes Bette schäumten die Buscntowogen. 
8. Und es sang ein Chor von Männern: „Schlaf in deinen Heldcnchren! 
Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je dein Grab verschrcn!" 
9. Sangen's, und die Lobgesänge tönten fort im Gotenheere; 
.wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! 
144. Winfrieds letzte Reise und Tod. 
Gustav Fresttag. 
Ingo und Jngraban. Leipzig 1905. S. 607. 
Im Hofe des Erzbischofs zu Mainz drängte sich an einem sonnigen 
Maimorgen das Volk der Stadt und der Landschaft. Zunächst an 
den Stufen des Palastes standen die geistlichen Brüder, auf der einen 
Seite Priester und Diakonen, auf der andern Mönche der Klöster, 
neben ihnen die hageren, bärtigen Gestalten der Einsiedler, welche 
ihre Baumzelle verlosten hatten, um den Segen des Erzbischofs zu