Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

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war meine Verwegenheit, Gneisenaus Besonnenheit und des großen 
Gottes Barmherzigkeit!“ Ein andermal in einer großen Versammlung, 
als bei Tische viele Trinksprüche schon ausgebracht und Sinn und 
Streben auf Seltsames und Wunderliches gerichtet war, verhieß Blücher, 
alle überbietend, er wolle thun, was ihm kein anderer nachmachen 
könne, er wolle seinen eigenen Kopf küssen; das Rätsel blieb nicht 
lange ungelöst, er stand auf, ging zu Gneisenau hin und küßte ihn mit 
herzlicher Umarmung. Noch bei vielen Gelegenheiten gab er wiederholt 
das offene Bekenntnis, er selbst sei im Felde nur der ausführende 
Arm, aber Gneisenau das leitende Haupt gewesen. Ihre beiderseitige 
Freundschaft blieb ungetrübt bis ans Ende. 
202. Das Lied vom Peldmarschall). 
Moritz Arndt. 
Gedichte. Vollständige Sammlung. Berlin. 1860. S. 280. 
Lob teutscher Helben. Im Jahr der Freibeit 1814. Nr. 5. Das Lied vom Blilcher.) 
1. Was blasen die Trompeten? Husaren, heraus! 
Es reitet der Eeldmarschall im fliegenden Saus, 
er reitet so freudig sein mutiges b 
er schwinget so schneidig sein blitzgendes Schwert. 
2. O schauet, wie ihm leuchten die Augen so Klar! 
O schauet, wvie ihm wallet sein schneeweisses Haar! 
So frisch blüht sein Alter wie greisender Wein, 
drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein. 
3. Der Mann ist eêr gewesen, als alles versank, 
der mutig auf gen Himmel den Degen noch sehwang; 
da schwur er beim Eisen gar zornig und hart, 
den Welschen zu weisen die deutscheste Art. 
4. Den Schwur hat er gehalten. Als Rriegsruf erklang, 
hei! wie der weisse Jüngling in'n Sattel sieh schwang! 
Da ist er's gewesen, der kehraus gemacht, 
mit eisernem Besen das Land rein gemacht. 
5. Bei Lũtzen?) auf der Aue er hielt solchen Strauls, 
dass vielen tausend Welschen der Atem ging aus, 
dass tausende liefen dort hasigen Lauf, 
zehntausend entschliefen, die limmer wachen auf. 
6. Am Wasser der Katzbachs) er's auch hat bewährt, 
da hat er den Franzosen das Schwimmen gelehrt. — 
Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab, 
und nehmt, Ohnehosen, den Walüsch zum Grab! 
7. Bei errnn an der Elbe) wie fubr er hindurch! 
Da schirmte die Pranzosen nicht Schanze noch Burg, 
da mussten sie springen wie Hasen übers Eeld, 
hinterdrein liess erklingen sein Hussa der Held. 
9 Gebhard Lebreeht von Blücher, geb. 15. Degember 1742 zu Bostock, 
est. 12. September 1819 auf seinem Gute Rrieblowitz in Seblesien. 
5 Schlacht bei Lützen am 2. Mai 1818. ) Seblacht an der Katzbach am 
26. August 1813. Sehlacht bei Wartenbürg am 3. Oktober 1813.
	        
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