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C. Deutsche Sagen und geschichtliche Erzaͤhlungen 
die Zeit herannahte, wo das eigentliche Lernen, der Unterricht des Prinzen, 
beginnen sollte, erhielt er besondere Lehrer. 
Die Freistunden dienten besonders körperlichen Übungen, welche im 
Turnen, Schwimmen und Cxerzieren bestanden. Gern sah er den stram— 
men Übungen der Soldaten zu und eignete sich schon früh die Kommando⸗— 
worte der Offiziere an. Am 1, September 1874 fand die Konfir— 
mation des Prinzen statt. Er gelobte feierlich, auf Gott seine Hoff— 
nung zu setzen und seinen Heiland Jesum Christum, der ihn so sehr 
geliebt, auch von ganzem Herzen wieder zu lieben. Darauf schloß der 
Prinz sein Gelöbnis mit den Worten: „Ich weiß, schwere Arbeiten 
warten meiner im Leben, aber gerade dieses soll meinen Mut stählen 
und nicht niederdrücken.“ Die Eltern beschlossen nun, ihren Sohn dem 
Gymnasium zu Kassel zur weiteren Ausbildung zu übergeben. Er war auch 
dort ein pünktlicher und gehorsamer Schüler, fleißig bei allen seinen Ar— 
beiten, den Mitschülern ein liebenswürdiger Kamerad. Nichts Hochmütiges 
und Stolzes lag in seinem Wesen; er war in allem bescheiden und 
anspruchslos. Nach bestandener Reifeprüfung besuchte er die Hochschule 
zu Bonn. Mit dem Besuche derselben schloß die eigentliche Unter— 
richtszꝛeit des Prinzen. Zur Freude seiner Eltern und Lehrer hatte er 
alle Schulen mit gutem Erfolge benutzt. Schon im Jahre 1888 wurde 
er König von Preußen und Deutscher Kaiser. Nat Verschledenen. 
143. Heil dir im Siegerkranz. 
1 Heil dir im Siegerkranz, Herrscher des Vaterlands! Heil, 
Kaiser, dir! Fühl in des Thrones Glanz die hohe Wonue ganz, 
Liebling des Volks zu sein! Heil, Kaiser, dir! 
2. Nicht Roß, nicht Reisige sichern die steile Höh', wo Fürsten 
stehn. Liebe des Vaterlands, Liebe des freien Manns gründen den 
Herrscherthron wie Fels im Meer. 
3. Heilige Flamme, glüh, glüh und verlösche nie fürs Vaterland! 
Wir alle stehen dann mutig für einen Mann, kämpfen und bluten gern 
für Thron und Reich. 
4. Handel und Wissenschaft heben mit Mut und Kraft ihr Haupt 
empor; Krieger- und Heldenthat finden ihr Lorbeerblatt treu aufgehoben 
dort an deinem Thron. 
5. Sei, Kaiser Wilhelm, hier lange der Deutschen Zier, des 
Landes Stolz! Fühl in des Thrones Glanz die hohe Wonne ganz, 
Liebling des Volks zu sein! Heil, Kaiser, dir! 
Nach Heinr. Narries.