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B. Aus der Geschichte des deutschen Volkes.
und Hände des ganzen Volkes in der Heimat thätig waren, um den Kriegern
Hilfe und Linderung zu schaffen.
2. Wie schon in dem Kriege 1866, so haben auch 1870 und 1871
die Johanniter, evangelischen Vereine und katholischen Orden gewetteifert,
um auf den Schlachtfeldern und in den Lazaretten die Verwundeten zu
pflegen. Da hörte aller Unterschied im Glauben, in der Abstammung und
in der Nationalität auf. Die Nonnen und Mönche haben die kranken Pro⸗
testanten, Juden und Mohammedaner mit derselben Fürsorge gewartet, wie
ihre eignen Glaubensgenossen, und die evangelischen Krankenpfleger und
Pflegerinnen sind darin nicht zurückgeblieben. Freunde und Feinde lagen
in den Krankenhäusern nebeneinandern Da wurde kein Unterschied gemacht,
ob Deutscher oder Franzose.
Nicht bloß an den Wunden, die sie auf dem Schlachtfelde erhaltken
hatten, lagen Tausende krank, sondern auch ansteckende Krankheiten, Ruhr,
Pocken und Typhus, forderten viele Opfer. Gar mancher der Pfleger und
manche Pflegerin hat sich da angesteckt und im Dienste für das Vaterland
das Leben gelassen.
Sie laben die Armen, sie pflegen sie mild
o liebliches Bild auf dem Schreckensgefild,