Schillers und Goethes Wohnhäuser und letzte Ruhestätte in Weimar.
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undre erivurten, als die ich lümgst gefürclitet. Ju, gerviß ist sie
luüngst moht melir, die teure Mutter Se hat ausgqeltúmpft, und wir
mũssen es ilur soqur ααα. O, liebe Scnester, so sind ums m
beide liebende Eliern entsehlafen, umd dieses älteste Bumd, das ums
ans Leben fesselte, isst eerrissenl Ebs macht mich sehr truuriq; und
ich funle mich in der Tut verödet, ob ich gleich möch von geliebten
und liebenden Wesen umgeben sehe umnd Euoli, Il quten Slnvestern,
noch habe, au denen ich m Kimmer und reude fliehen Jaunn. O lasßt
uns, du wir drei mun allein noch von dem väterlichen Hanuse ibri
sind, uns desto nuher ameinunder sehließen! Vergiß mie, daß Di
einen liebenden Bruder hast, ioh erinnere mich lebhuft am die Iige
unsrer Jugend, io wir ums noch dlles waren! Das Leben hat umsre
Shiclisale getronnt; aber die Anmnhumglichleit, das Vertraen musß—
merinderlieh bleiben. Oriiße den seben Bruder herelichl! Ieh kamm
heute nichts weiter schreiben. Laß bald eimige Worte von Dir
hören! Euviꝗ
Dem
treuer Brudoer
Sehiller.
172. Schillers und Goethes Wohnhäuser und letzke Ruheslätke
in Weimar.
Weimar ist durch seine Dichter berühmt geworden: durch Goethe und
Schiller, Herder und Wieland. Daher sind hier nicht nur ihre Bildsäulen
aufgestellt, es sind auch Straßen und Plätze nach ihnen benannt.
Die Straße, die nach Schiller ihren Namen hat, liegt nicht weit vom
Markte. In ihr steht ein freundliches, zweistöckiges Gebäude. Über der
Tür liest man die wenigen, aber inhaltreichen Worte: „Hier wohnte Schiller.“
Unwillkürlich steht der Fremdling still und betrachtet mit Ehrfurcht und
Wehmut die Stätte, wo Deutschlands großer Dichter sein kurzes, aber reiches
Leben beschloß. Nur drei Jahre hat er in dem Hause gewohnt. In den
Zimmern des zweiten Stocks weilte seine Familie; er selbst hatte sich eine
Treppe höher, in den stillen Räumen der hellen Dachstuben, sein Empfangs—
und Arbeitszimmer einrichten lassen. Oft sah man das obere Fenster
der Giebelseite sich öffnen und das edelmilde Gesicht des Dichters hinab—
schauen auf die Spiele seiner lieben Kinder, die er nicht selten mit einer
süßen Gabe ergötzte, welche er ihnen zu großer Belustigung an einem Bind—
faden hinabließ. Noch schaut dasselbe Fenster auf ein kleines Gärtchen im
Hofe nieder, in dem der Weinstock grünt, den der Dichter mit eigener Hand
gepflanzt hat. Das erste Gemach, welches man im Dachraume betritt, war