Full text: Deutsches Lesebuch für die Oberklassen der Volksschule

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Lĩchte entgegenstrecken, und wie dejenigen traunernd verkümmern 
oder ganz absterben, welehe von üppig emporwachsenden Bäumen 
oder sStrüuchern überschattet werden. 
Auch auf den menschlichen Körper äussert das Sonnenlient die 
vollthatigste Virkung. kinder, die immer in dunkeln, dumpgen 
Stuben verweilen müssen, können nieht gedeĩhen, werden nieht gesund 
und kräftig. Kranke genesen um so eher ganz, je mehr sie das 
Sonnenlicht geniessen Lönnen. Lichte, helle sStuben, die nach der 
Sonnenseite hin legen, sind darum am gesundesten zur Wohnung. 
So ist jeder Sonnenstrahl eine Wohlthat Gottes, und darum „freue 
gieh, wer da athmet im rosigen Licht!“ 
(Naeh A. Grube. Gekürzt.) 
54 Rãthsel. 
Uns durchströmet das Licht von aussen und von innen; 
Aber der Regen benetet eine deite uns nur. 
Weht uns der Nord ins Gesicht, so sohwitzet uns meistens der Rũücken. 
Starret die Wiese von RVis, bieten vir Blumen dir dar. 
Raubet ein sSturm, ein Hagel, ein Stein uns endlich das Leben, 
So verscheiden wir froh, nieht ohne Schwanengesang. 
Mackernagel) 
55. Blitz und Donner. 
Die Glasscheibe im Fenster hat eine hohe Wichtigkeit für die 
Wohnstube. Durch sie dringt die Tageshell⸗ ins Zimmer, durch sie 
spaziert ungehindert der klare Sonnenstrahl herein, malt Figuren an 
die Wand und einen wunderhübschen Regenbogen auf die Dielen, wenn 
gerade das Trinkglas mit Wasser im Fenster steht. Sie hält den 
brausenden Sturm und den kalten, peitschenden Regen ab. Das Kind 
kann ruhig neben ihr spielen, wenn draußen die Schneeflocken tanzen. 
Es hat auch seine Freude über die Glasscheibe, wenn silberne s 
blumen an ihr wachsen, trommelt auch wohl leise einen Marsch mit 
den Fingern auf ihr oder läßt sie singen, wenn sie feucht ist, denn die 
Glasscheibe ist auch etwas musikalisch; aber daß in ihr Bliß und 
Donner verborgen sind, hat es vielleicht bis heute noch nicht gewußt, 
und doch ist dem also! 
Jemand nimmt eine große Glasscheibe und läßt sie vom Glaser 
und schneiden, vie anen Teller, in ber Miune erhält ste ein Voch 
In dieses befestigt er eine Walze mit einem Griffe zum Drehen und 
legt die Enden der Walze auf Halter, an denen unten em Fuß ist. 
So vermag er die Scheibe zu drehen, wie der Scheerenschleifer den 
Schleifstein oder wie ein Rad anm Wagen. An der Seite klemmtee 
zwei Brettchen an, die nach innen m eder belegt fin Letzteres 
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