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in aller Stille gegen Norden abmarschiert, um, wahrend die getausehten
Feinde ihn vergeblich aufsuehten, plötzlieh vor Metz zu erscheinen,
Bazaine's Heer von der Einsehliessung zu befreien und, mit demselben
Vereinigt, die feindlichen Streitkrüfte einzein zu sehlagen So lautete
der französische Kriegsplan; allein dieser Plan misslang völig.
Frũhzeitig genug merkten der preussische und der sehsisehe Kron
prinz des Marschalls Absicht, sie änderten sogleien ihren Weg und
eilten dem nordwärts gegen die Ardennen hin ziehendon EFranzosen-
heere in Ellmärschen nach, um es s0 rasch als mõglieh zu erreiehen.
Am 80. August sess a Kronprinz von Sachsen aut cun Theil
des feindlichen Heeres, der bei dem Dorfe Beaumont auf WValdhöhen
lagerte und eben sein Mittagsmahl abkochte. Sofort besahl der Priu
den Angriff. Diesma lag die Hauptarbeit den Kriegern der Preussischen
Provinz Sachsen ob, die mit unvergleiehlicher Tapferkeit fochten.
Die Franzosen wurden in wilder Flucht über die Muag gejagt,
Tausende derselben niedergemacht, 7000 Gefangene, 23 Kanonen,
I1 uselspritzen, 2 ldn und 2 Zeltlager nen abgenommen.
Zwel Vage darnach, am 1. September, erfolgte dann die Hauptschlacht
bei Sodan. Die Armeen der beiden Kronpringen hatten vien ver⸗
einigt; wie bei Gravelotie hauo der König Vilhelm selbe die Führung
des deutschen Gesammtheeres übernommen. Mac Mahons Streitwaeht
sstũtate sich auf die Hestung Sedan, deren Mauern ihr den Rüchen
decekten. In der erten Morgenfruhe begannen die Bayern den Angriff
auf des Peindes rechten EFlügel. Von hier rüchte das Gefecht immer
wWeiter bis zur äussersten Aulfstellung fort, segen welehe namentlieh
die hessiseh-thürinenn Regimenter mit todverachtendem Helden
muthe vordrangen. Mac Mahon wird durch einen Granatschuss sohwer
Jerwundet; an seiner Statt ühbernimmt General Wimpffen die Fuhrung
des französischen Heeres. Aber enger und immer enger sehlle
sieh der feindliche Gürtel um die EFranzosen; von mehreren Seiten
zugleieh stürmen die Scharen des preussischen Kronprinzen auf sie
ein; auf der andern Seite bedrüngt sie der Kronprinz von Sachsen;
rund um vedan rollt der Donner der siegreieh fortschreitenden Peld-
schlacht. Gegen drei Uhr Naehmittags sisehtete vien der eind nach
ungeheueren Verlusten hinte— die Nauern von Sedan, die bieten
dem völlig zerrütteten Heere Kkeine Rettung mehr: verniehtend fallen
dĩe feindliehen Bonben und Granaten in die wirren, dĩehtgedrangten
Knũuel von entmuthigten, verzweifelten Soldaten, die allo verloren
sehen. Der LKaiser Napoleon, welcher dem Kampfe beĩgewohnt, sueht
umsonst dureh einen ehrenvollen Kriegertod der sehmachen entgehen;
keine Feindeskugel weiss seine Brust 2u nden. Da schreibt der
Tiefgedemũtnigte an den König von Preussen· Well es mr versagt
Var, an der Spitze meiner Druppen zu sterben, lege ieh meinen
Degen z2u u Majestũt Füssen. Dnd vannt ihm ergibt sieh das
ganze nooh übrige Franzosenheer, 85, 000 Soldaten mit dem Marsehan
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