3. Die Nebenflüsse der Oder und die Seen Schlesiens.
und Wüstegiersdorf, Porzellanfabriken in Waldenburg und Altwasser!). West—
lich von Waldenburg erhebt sich über Gottesberg wie ein großer Kegel
der Hochwald, noch weiter nordwestlich der Sattelwald.
Nicht weit von dem Städtchen Friedland, schon auf österreichischem
Gebiete, liegen Adersbach und Weckels dorf mit Sandsteinfelsen, die sich
dicht nebeneinander wie hohe Säulen erheben.
Der höchste Teil der Sudeten ist das Riesengebirge 2). Es besteht aus
zwei gleichlaufenden Kämmen, von denen der nördliche oder schlesische Kamm
der höhere ist. Hier liegen auch die höchsten Gipfel, nämlich die Schnee—
koppe, 1600m hoch, die Kleine und Große Sturmhaube, das Hohe Rad
und der Reifträger. Tiefe Schluchten sind besonders im Norden in das Gebirge
eingeschnitten, in denen sich zum Teil kleine Seen gebildet haben, wie in
den Kesseln des Großen und Kleinen Teiches. Weiter westlich liegen die
Schneegruben, in deren Felsenspalten der Schnee bisweilen den ganzen
Sommer nicht verschwindet. Sämtliche Abhänge des Gebirges sind dicht
bewaldet; aber die Fichte und die Tanne sind über 1200 m Höhe nicht
mehr zu finden, sondern dort wächst nur noch das Knieholz, eine strauch—
artige Kiefer, welche bis etwa 1400 m Höhe vorkommt. Steigt man höher
hinauf, so findet man nur noch Gräser. Auf den höchsten Gipfeln, welche
it Steinblöcken überschüttet sind, wie die Schneekoppe und das Hohe Rad,
ist der Pflanzenwuchs gering. Nördlich vom Riesengebirge breitet sich bis an
das Bober⸗Katzbachgebirge das Hirschberger Tal aus, welches vom Bober und
seinem Nebenflusse, dem Zacken durchflossen wird. Den Mittelpunkt des Tales
hildet die Stadt Hirschberg; nicht weit davon liegt der Badeort Warmbrunn.
Außerdem befinden sich in diesem Tale ansehnliche Dörfer mit großen Fabriken.
Jährlich suchen im Sommer viele tausend Fremde in diesen Gebirgsdörfern
Erholung, besonders in Schreiberhau, Flinsberg und Krummhübel.
3. Die UNebenflüsse der Oder und die Seen Schlestens?).
Die wichtigsten und größten Neb enflüsse der Oder haben ihren Ur—
sprung entweder im Sudetengebirge oder auf dem Schlesisch-polnischen
Landrücken, welcher von den Karpaten kommt und die Höhen der rechten
Oderseite bildet. Jene haben ein ganz andres Aussehen als die letztern.
Sie fließen schnell und reißend, haben steile Ufer, ein felsiges, steiniges und
sandiges Bett und bilden Wasserfälle bis zu 25 m Höhe, z. B. den Kochel—
und Zackenfall im Riesengebirge, den Wölfelsfall in der Grasfschaft Glatz.
Ihr klares Wasser ist ein Lieblingsaufenthalt der schmackhaften Steinforelle.
Vergleiche S. 185.
2 Vergleiche S. 192.
z3) Veraleiche S. 177.
Besuch eines Kohlenbergwerks in Weißstein.
Das Riesengebirge. Mit Abbildung.
Die Oder.