Full text: Theodor Schachts Schulgeographie

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Europa. 
Recht, sich ihre Fürsten auf Lebenszeit zu wählen; 1861 
wurden die beiden Fürstentümer vereinigt und 1866 wurde 
infolge einer Revolution ein deutscher Prinz aus dem Hause 
Hoheuzolleru als erblicher Herrscher ins Land gerufen. Er 
zahlte an die Pforte nur geringen Tribut, war aber sonst 
fast unabhängig. Nun hat er vollständige Selbständigkeit ge- 
Wonnen und den Titel eines Königs von Rumänien ange- 
nommen. 
Im Berliner Frieden mußten die (vorwiegend von 
Walachen bewohnten) Teile Beffarabiens, welche im W 
durch den Thalweg des Prnth, im 3 durch den Thalweg des 
Kilia-Armes begrenzt werden, an Rußland zurückgegeben 
werden; dafür wurde das Donaudelta und die steppenartige, 
von einem Gemische verschiedenster Völkerschaften (darunter 
auch 5000 Deutschen) bewohnte Döbrndscha gewonnen. 
Das Land gehört eigentlich weder seiner Natur noch 
seiner Lage nach zur Balkanhalbinsel, sondern ist ein den 
Übergang zu den südrussischen Ebenen vermittelndes, reich be- 
wässertes, aber noch schlecht bewirtschaftetes Tiefland an der 
untern Donau mit üppigen Wiesen und fruchtbarem Acker- 
bodeu. Mehr als 4j5 der Bevölkerung sind Rumänen oder 
Walachen, von denen Stammesgenossen auch in Österreich- 
Ungarn, in Rußland und in den Staaten der eigentlichen 
Balkanhalbinsel leben. 
Hauptstadt ZZukarest (rum. Bukureschti) mit 200000 Einw.; 
Aschurdschewo, Mra'ila und Gatatz (letzteres mit 80000 E.) sind 
wichtige Handelsplätze an der Donau. Jassy, Hauptstadt in der 
Moldau, mit 100000 E. 
§ 40. Italien nebst Inseln. 
Die Apenninische Halbinsel ist von den Alpen bis an 
die südlichste Spitze 1100 km lang, und hat, die Inseln (auch 
Korsika und Malta) mitgerechnet, 304000 qkm und 28 l/t 
Mill. Bewohner. — 
Gradnetz: 38° (Südspitze Siziliens 36" 40') bis 46" 40' n Br. 
und 24—36° ö L, v. F. 
Eine Linie von Genua nach Venedig trennt die eigent- 
liche Halbinsel vom Rnmpse Europas. Die Küsten sind im
	        
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