136
Der siebenjaͤhrige Krieg.
König, „mit solchen Leuten wird Gott mir heute gewiß den Sieg ver—
leihen!“
Nach 1 Uhr begann der Angriff. In schönster Ordnung, mit
klingendem Spiel und fliegenden Fahnen gingen dis Bataillone vorwärts,
griffen mit dem Bajonett an und warfen den feindlichen linken Flügel.
Siegesfreude strahlte auf des Königs Angesicht, im Siegesmarsch ging's
auf die feindliche Mitte los. Sie war durch das stark besetzte Leuthen
gedeckt. Aus seinen Häusern und von den Mauenn her knatterte ein
heftiges Gewehrfeuer den Preußen entgegen, vom Kirchhof her donnerte
e Geschütz. Das Dorf ward genommen, doch nur naͤch blutigem
ampfe.
Friedrich der Graße in der Schlacht bei Leuthen
Aber hinter dem Dorfe stand nun der Feind in dichten Massen
und schmetterte mit Kanonen drein. Furchtbar wüten die preußischen
Brummer in seinen Reihen, doch er wankt nicht; die Schlacht steht.
Der König blickt sorgenvoll in das Schlachtgewühl. Er sendet von
frischen Truppen, was er noch hat; drauf geht's mit dem Bajonell.
Doch die Schlacht steht. Und der Tag sinkt. In sorgenvoller Ünruhe
jagt der König vor die Front, zurüc auf seine Höh'. Es ist bereils
b Uhr. Da saust über das Feld ein österreichischer Reitersturm. Er
will den Unsern in die linke Flanke fallen, den Sieg an sich reißen.