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über Schluchten und Abgründe, vom kühnen Jäger rastlos
verfolgt.
2. Ein großer Teil der Alpen ist von der Natur zur
Weide bestimmt; denn unterhalb der Schneedecke ist der Voden
mit einer dünnen Erddecke überzogen, die keinen Anbau
zuläßt. Hier wachsen die gewürzhaften Alpenkräuter, die vom
Vieh abgeweidet werden. Seit undenklichen Zeiten besteht
für den Bergbewohner der Gebrauch, zur Sommerszen auf
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den Alpen zu wohnen und das Vieh weiden zu lassen. Zu
dem Behufe sind überall Hütten errichtet, schlechiweg aus
übereinander gelegten Balken, das Dach mit großen Sieinen
gegen die Gewalt des Windes beschwert. Der Hirt oder
Senn ist darin geschützt, kann sein Vieh melken und die Milch
verarbeiten, oder mit andern Worten, seine Alpenwirtf chaft
treiben. Die Sennen sind größtenteils arme Leute, ihre
Nahrung ist Milch und Zieger, ausnahmsweise noch grobes
Brot, und diese Nahrungsmiltel teilt der Senue jederze mi
dem Fremden, den er herzlich bewillkommt und mit demne