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J. Bilder aus der Ferne—
aus, und in Havre (spr. ahwr) hat es gewissermaßen seinen Seehafen. Den Wert
der jährlich in Paris erzeugten Waren berechnet man auf 3 Milliarden Mark.
Schon vor der Eroberung durch die deutsche Armee im Jahre 1871
war Paris eine starke Festung und zugleich der größte Waffenplatz der Erde.
Seitdem wurden die Festungswerke noch weiter ausgedehnt, um hauptsächlich
durch den ungeheuren Umfang derselben eine völlige Einschließung der Stadt
durch ein feindliches Heer unmöglich zu machen.
. J. Rlein.
217. Der Vesuv.
Die Umgebung Neapels, das Paradies von EDuropa, ist
aufs sorgfaltigste angebaut und mit zahllosen Städtchen, Dörfern
und Landhäusern bedeckt. Hier tritt der Orangenbaum in seiner
Schönheit auf; hier reift der Wein seine köstlichsten PTrauben;
hier wächst der Granat- und Johannisbrotbaum; hier beginnt der
Baumwollenbau. Kaktus umzaunt die Felder, und Agaven wachsen
fast wild. Auf den Hügeln herrseht der Anbau der Olive und der
gũdlichen Obstarten, wie Veigen und Mandeln, vor, vährend diehtle
Kastanienwalder die Abhange bedecken und in der Ebene die
ernsten Zypressen mit Pinien und einzelnen Palmen den schönsten
Gegensatz bilden.
Inmitten dieser Herrlichkeiten erhebt sieh als die Krone der
ganzen Landschaft der Vesuv. Die von Neapel zu dem Berge
führende Straße ist mit groben Lavaplatten gepflastert; beiderseits
Achen ununfterbrochene Haäuserreiben. Der Weg führt durch das
Stadtehen Resina, zuletzt zwischen Gartenmauern, an den Ahbhängen
des Vesuvs allmählich höher hinauf. Der Blick schweift frei ühel
das trefflich bebaufe Land und den von Palästen umsaumten Goll.
Bald erreicht der gut angelegte Weg das Gebiet der Lava⸗
strõme, deren seltsame Oberflächenform nun das Auge fesselb
Wo der Vulkan seine schwarze Asche oder die Lava ausgeschũttel
hat, da wird der starre Pelsstrom sehr bald für den Anbau ges
vounnen. Wo dies nicht der Vall ist, liegen die Lavafsuten viele
Jahrhunderte da, ein Bild der Vernichtung, im scharfen Gegen
gatze zu den blühenden Gärten, in welehe sie einbrechen. Die
groben Strõme bilden Hũgellandschaften mit Höõhen von 50-70 1
vischen denen Senkungen und Schluchten sich hinziehen. Oll
pildet die Oberflache dieser schwarzen Massen ein rauhes
Pelsenmeer, bestehend aus losen Trümmern und scharfkantige
Blocken. Wieder an andern Stelleu gleieht die erstarrte Lava⸗
masse ineinandergewundenen, dicken Tauen oder Schlangel