Der Elefant.
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Nicht minder endlich ist die Treue gegen seine Pfleger in glaubwürdiger
Weise verbürgt. Was aber soll man dazu sagen, daß auch den Elefanten
Furcht anwandle? — und Furcht nicht vor den riesigen Feinden der
Wildnis oder vor den lauernden Waffen des Menschen, sondern Furcht
vor dem winzigsten unter allem, was vier Fühe hat! Der Elefant er—
schrecke vor der Maus, behaupten die Alten, und ebenso berichten sie
ũbereinstimmend, daß er, obgleich ein Geschlechtsverwandter des Schweines,
vor dessen Grunzen fliehe.
4. NMit seiner Massenhaftigkeit verbindet der Llefant grobe Schnellig
keit. Obgleich seinen Füben jene gelenkigen Biegungen und Sehwellungen
fehlen, welehe das sprungfertige Plerd auszeichnen, so sind sie doch eben-
mãbig und selbst klein zu nennen, Seine Bewegungen, die uns so maschinen-
haft schwer erscheinen, vermögen sich zur leichtesten Flüchtigkeit zu
steigern. Während in Augenblicken, wo es gilt, listig einem Hinter-
halte zu entgehn, der Elefant sieh mit einer Stille aus der Dschungel
hinwegschleicht, welche man bei einem so mächtigen Tiere kaum für
mõöglich halten sollte, erdröhnt unter den Hufen der kampfbegierig vor-
stürmenden Herde der Boden auf weite Ferne, und die öste brechen
und krachen, als stürze eine Lawine über den Wald hin. Werden sie
verfolgt, so hemmt nichts ihre Hlucht; der Elefant läßt das schnelle
Pserd hinter sich. Gewandt und sicher, nur den schnaufenden Rüssel
erhoben, schwimmt er durch die Wirbel der Ströme, und auf
Abhängen, die der Mensch nur mühsam erklimmt, dringt er
rasch empor. Ja, er recht eigentlich ist der grobe Wegbahner der Ur—
wãlder, und mehr als seine RKraft ist der Scharfsinn zu bewundern, mit
dem er in geschiekt berechneten Windungen zum Grat der Berge hin-
auf. oder zu den schroffen Ufern der Flüsse hinabsteigt.
5. Der PElefant gehört fast ausschlieblich der Tropenzone an
Am größten mag der afrikanische Elefant sein, der siech namentlich
aueh durch das gewaltige, die Schulter überdeckende Ohr und durch
einen dreihufigen Hinterfuß von dem indischen unterscheidet, an
dessen Hinterfuße man vier Hufe zählt. Der indische Elefant soll dagegen
der stärkere sein. Wenigstens besagen ausdrückliche Zeugnisse der
Alten, daß der blobe Anblick, der Geruch und das Geschrei des in—
dischen den afrikanischen in die Plucht trieben, wo beide Arten einander in
Schlachten gegenũübergestellt wurden. Neben diesen beiden Arfen nehmen
neuere Forscher noch eine driffkte an, welche auf Ceylon und Sumatra
lebt. Doch soll der singhalesiscehe (oder sumatranische) Elefant den
übrigen an Größe nachstehn; denn während er nicht leieht mehr als
2,5 Meter erreicht, messen jene, nach mittlerem Durchschnitt, 3 Meter