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5. Wohlan, mein liebstes Vögelein, 
Wir wollen nicht die faulsten sein 
Und schlafend liegen bleiben; 
Sondern, bis daß die Morgenrot' 
Erfreuet diese Wälder öd'. 
In Gottes Lob vertreiben. 
Laß dein Stimmlein laut erschallen, 
Denn vor allen 
Kannst du loben 
Gott im Himmel, hoch dort oben. 
10. Gruß an dir Nacht. 
Von Julius Stur nt. 
Wie hast du mich so müde gemacht, 
O Tag mit deiner leuchtenden Pracht, 
Mit deiner Farben buntem Schein, 
Mit deinen rauschenden Melodein! 
Willkommen, o Nacht! nun decke du 
Die Erde mit deinem Schleier zu. 
Laß schwinden die Farben, die Töne verwehn, 
Laß alles Leben um mich vergehn, 
Und lasse mich träumen, allein mit dir, 
Born leuchtenden Himmel hoch über mir. 
11. Sommernacht. 
Von Friedrich Gült. 
1. Wenn lau und lind die Nacht¬ 
luft weht. 
Ein Engel schwebt von Beet zu Beet 
Auf leisen, leichten Schwingen. 
Und wo er sanft vorüberrauscht, 
Da schweigt die Nachtigall und lauscht 
Und mag nicht fürder singen. 
2. Der Glühwurm setzt sich auf das 
Blatt, 
Die Linde, die geflüstert hat, 
Sie tut sich sachte neigen. 
Im Feld die Grille zirpt nicht mehr. 
Das Bächlein rieselt still daher: 
Allüberall herrscht Schweigen. 
3. Da breitet übers ganze Land 
Der Engel segnend seine Hand 
Und schwingt die Friedenspalme. 
Und morgens in der weiten Au 
Glänzt nah und fern des Himmels Tau 
An jedem Gras und Halme.
	        
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