Object: Bilder aus Deutschlands und aus Schlesiens Vergangenheit

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unter bie Herrschaft ber polnischen Herzöge, ber Piasten. Der 
heibnische Herzog Mesko würbe auf Zureben unb Bitten seiner 
katholischen Gemahlin Dombrowka ein Christ. Er soll befohlen 
haben, am Sonntage Lätare (966) bie Götzenbilber ans ben 
Tempeln zu tragen unb zu zerschlagen. Viele Schlesier ließen 
sich taufen. Um bas Jahr 1000 würbe in Breslau ber erste 
Bischof eingesetzt. Die Breslauer Bischöfe wurbeu burch beit 
Besitz von Ottmachau, Neiße unb Grottkau schlesische Laubes¬ 
fürsten. Daher führt noch jetzt ber Breslauer Bischof ben Titel 
„Fürstbischof". — Ein schlesischer Graf, namens Peter Wlast, 
ließ zahlreiche Kirchen erbauen unb ausstatten. 
3. Wie die Deutschen Städte und Dörfer gründeten. 
1. Gründung deutscher Dörfer. 
Im 12. Jahrhnnbert kam bei einer Lanbesteilung Schlesien 
unter selbstänbige Herzöge. Mittelschlesien erhielt Boleslaus 
ber Lange, ber um Ausbreitung ber beutschen Sprache unb 
Kultur erfolgreich tätig war. Große Dienste leistete ihm ber 
Zisterzienserorben. Im Oberwalbe grünbete er für bie Zisterzienser 
bas Kloster Leubus. Die Mönche riefen aus ihrer Heimat 
Sachsen beittfche Bauern ins Oberlanb. Boleslaus' Sohn, 
Heinrich I. ober ber Bärtige, war ebenfalls ein beutsch- 
gefinnter Herzog. Währenb seiner Regierung wanberten viele 
beutsche Familien aus bem Westen in Schlesien ein. Die beutschen 
Einroanberer erhielten Gruub unb Boben unentgeltlich. Fleißig 
arbeiteten sie. Sie fällten Bäume, bämntten Bäche ein unb 
trockneten Sümpfe aus. Ihr Fleiß würbe burch immer bessere 
Bobenerträge belohnt. Die Ansiebler zahlten bem Grnubherrn 
ben „Hufenzins", unb auch an bie Kirche entrichteten ste eine 
bestimmte Abgabe. Die beutschen Bauern waren frei von allen 
Diensten ber polnischen Dorfleute unb befaßen ihre Wirtschaft 
als freies Eigentum. Die neuen Dörfer benannte man oft nach 
bem Grünber. So erklären sich bie Namen: Petersborf, Werners2 
borf, Knnzenborf, Dittersbach (Dietrichsbach) u. a. 
2. Gründung deutscher Städte. 
Zur Zeit Herzog Heinrichs I. wanberten auch viele beutsche 
Hattbwerfer unb Kaufleute in unserem Heimatlanbe ein. Für ste
	        
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