Full text: Mittelstufe, Oberabteilung, (3. Klasse der Berliner Gemeindeschule) (Teil 3, [Schülerband])

und zupften und ruckten. 
Und eh' mein Schneiderlein erwacht, 
war Bürgermeisters Rock bereits gemacht! 
7. Neugierig war des Schneiders Weib 
und macht sich diesen Zeitvertreib: 
streut Erbsen hin die andre Nacht. 
Die Heinzelmännchen kommen sacht; 
eins fährt nun aus, 
schlägt hin im Haus, 
die gleiten von Stufen 
und plumpen in Kufen, 
die fallen 
mit Schallen, 
die lärmen und schreien 
und vermaledeien!) 
Sie springt hinunter auf den Schall 
mit Licht: husch, husch, husch, husch! 
— verschwinden all! 
8. O weh! Nun sind sie alle fort, 
und keines ist mehr hier am Ort! 
Man kann nicht mehr wie sonsten ruhn, 
man muß nun alles selber tun! 
Ein jeder muß fein 
selbst fleißig sein 
und kratzen und schaben 
und rennen und traben 
und schniegeln 
und bügeln 
und klopfen und hacken 
und kochen und backen. 
Ach, daß es noch wie damals wär'! 
Doch kommt die schöne Zeit nicht wieder her. 
Kopisch. 
27. Bernauer Bier. 
Vor mehr denn zweihundert Jahren war das Bernauer Bier 
weit und breit berülint und wurde auch in Berlin gern getrunken. 
Von seiner Güte und Dauerfähigkeit erzählt man folgende Ge— 
schichte, die sich zur Zeit des Dreissigjährigen Krieges zugetragen 
haben soll. 
Ein würdiges Bernauer Elternpaar hatte seinen ältesten 
Sohn zu einem Schuhmacher in Kölln an der Spree in die Lehre 
gebracht. Damals herrsehte noch mehr als jetzt die Sitte, den 
vermaledelen S— verfluchen.
	        
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