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sichere Beute erlesen worden; wachsbleich, mit halbgebrochenen Augen
starrte er ins Leere. Kaum jedoch hatte er seinen König erkannt, als
er sich mit der letzten Kraft seines Körpers emporrichtete, den König
mit leuchtenden Blicken ansah und sagte: „Majestät, ich werde
Ihrer ewig gedenken, auch dort oben. Amen!" — Der Verwundete
sank ermattet zurück, und ein leises Röcheln verkündete, daß er ausge¬
litten hatte. Der Kaiser trat hinzu, drückte ihm die Augen sanft zu,
und eine Thräne rollte dem greisen Fürsten in seinen weißen Bart.
Lauxmann.
181. Des deutschen Knaben Tischgebet.
Das war einmal ein Jubeltag!
Bei Sedan fiel der große Schlag!
Mac Mahon war ins Garn gegangen,
der Kaiser und sein Heer gefangen.
Und blitzschnell flog die Siegespost
am Draht nach Süd und Nord und Ost.
Da gab's ein Jubeln ohne Maßen,
von Flaggen wogten alle Straßen.
Vieltauscndstimmig scholl Hurrah!
und waren noch Kanonen da,
so schoß man auch Viktoria.
Doch jedenfalls die „Wacht am Rhein,"
ward angestimmt von groß und klein,
denn auch durch der Unmünd'gen Mund
wird Gottes Lob von Alters kund.
Und einer von den kleinsten Jungen,
der hat am lautsten mitgesungen.
Die bunte Mütze auf dem Ohr,
die Höslein flott im Stiefelrohr,
marschirt er wacker mit im Chor,
betheiligt sich den Morgen lang
an jedem Schrei und jedem Sang.
So wichtig nahm's der kleine Wicht,
als ging's ohn' ihn entschieden nicht,
war so mit Leib und Seel' dabei,
als ob er selbst die Rheinwacht sei,
hat drum den Glockenschlag vergessen
und kam zu spät zum Mittagessen.
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