Full text: [Teil 5 = (5. und 6. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 5 = (5. und 6. Schuljahr), [Schülerband])

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ist etwa so lang als der Nagel am kleinen Finger, davon kommt 
ober nur die Hälfte auf den kugeligen Körper, die andere Hälfte 
dagegen wird durch einen schmalen, lang herabgebogenen, harten 
Rüssel gebildet, weshalb es Rüsselkäfer heißt. Die Brust macht 
etwa den dritten Teil des Rumpfes aus und ist mit einem harten, 
braungrauen Panzer gut verwahrt. Die zwei anderen Drittel kommen 
auf den länglich runden, dicken Hinterleib, der oben die festen Flügel¬ 
decken trägt. Über dem harten Panzer hat das Käferlein noch ein 
feines Pelzwams aus zarten, bräunlich-grauen oder gelblichen Här¬ 
chen. Das Köpfchen ist wie der Knopf einer feinen Nadel, klein 
und rundlich. An ihm sitzen zwei schwarze Augen. Das sonder¬ 
barste am ganzen Käfer aber ist der Rüssel. Derselbe ist nicht etwa 
wie bei dem Elefanten die lange Nase, sondern der vorderste Teil 
des Kopfes selbst, sein sehr lang gezogenes Gesicht. Am untersten 
Viertel desselben stehen die beiden dünnen Fühler, zusammengeknickt 
wie ein Taschenmesser und auch eingerichtet, um sich in eine Furche 
des Rüssels verbergen zu lassen. Diese Fühler haben wahrscheinlich 
die doppelte Arbeit des Riechens und des Hörens zu versehen. Ganz 
am vordersten Ende befindet sich der Mund. Ist der Rüssel schon 
so fein wie ein Haar, so ist natürlich der Mund in ihm noch viel 
feiner, und die Zähnchen, welche sich links und rechts an ihm be¬ 
finden, lassen sich nur durch ein gutes Vergrößerungsglas wahr¬ 
nehmen, sind aber doch scharf und kräftig genug, um die Speise so 
zu zerkleinern, daß sie ihren Weg durch den dünnen Rüssel nach 
dem Magen nehmen kann. Das Käferlein benagt die grüne, 
fleischige Masse zwischen den Adern der Haselnußblätter, desgleichen 
die zarten jungen Knospen. 
Wenn das Weibchen Eier legen will, kriecht es langsam an 
dem Zweige des Haselnnßstrauches empor. Wir treten näher, um 
zuzuschauen. Vorsichtig müssen wir aber sein: denn stoßen wir an 
den Busch oder erschüttern wir ihn durch starkes Auftreten, so zieht 
das furchtsame Tierchen alle sechs Beine an sich und fällt vom hohen 
Zweige herab, unbekümmert wohin. Von Blatt zu Blatt rollt es 
bis ins hohe Gras und zwischen die Kräuter, Blumen und dürren 
Halme unten. Dort könnten wir lange suchen, ehe wir's fänden; 
denn bei seiner runden Gestalt und braungrauen Farbe ähnelt es 
einem Krümchen Erde. Auch bleibt es lange unbeweglich liegen, 
bis nach seinem Dafürhalten alles wieder sicher ist, cs hat ja nicht 
viel zu versäumen. Am anderen Tage werden wir den Käfer viel¬ 
leicht munter und wohlbehalten wieder auf demselben Zweige finden, 
um sein angefangenes Unternehmen vollends auszuführen. Gemächlich 
hebt er Bein um Bein und gelangt endlich zu einem Büschel junger 
grüner Haselnüsse. Sie liegen noch verborgen in den fiederspaltigen
	        
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