I. Beziehungen des Menschen zu Golt.
1 Grüß Golt!
Emanuel Geibel.
„Grüß Gott!“ Aus deutschem Munde
wie herzig klingt der Gruß!
Auf heimatlichem Grunde
fühlt wieder sich mein Fuß.
„Grüß Gott!“ Ich komm' als Wandrer
aus fernen Landen her;
doch tönt so lieb kein andrer,
kein Gruß der Welt wie der!
„Grüß Gott!“ Mir hat's geklungen
so freundlich und so fromm,
als wie von Engelszungen
ein himmlischer Willkomm.
So wunderlieblich segnet
den Wandersmann der Gruß,
wie wenn's ihm Blüten regnet
vom Baum auf Haupt und Fuß.
3.
„Grüß Gott!“ Das klingt am Morgen
wie muntrer Lerchenton
und scheucht des Wandrers Sorgen
wie Nachtgewölk davon.
„Grüß Gott!“ Das tönt am Abend
wie sanfter Drosselschlag
und kühlt wie Tau so labend
nach schwülem Arbeitstag.