L. Der Mensch und Gott.
1. Rach oben.
Ph. Spitta.
Nach oben zeigen die Wipfel all'.
Nach oben steigt der Lerche Schall.
Nach oben schaun die Blümelein;
nach oben lockt sie der Sonne Schein.
Nach oben glänzen die Wasser mild;
drum glänzt auf ihnen des Himmels Bild.
Der stille Berg in die Lüfte klar
strebt auf, ein riesiger Weihaltar.
In der Stadt geht kreuz und quer der Lauf;
die Türme zeigen zum Himmel hinauf.
Im Grabe ruht der Tote fein;
das Kreuz drauf ladet nach oben ein.
Nach oben ruft dich gar dringend das Wort,
und du träumest immer hier unten fort.
O Mensch, gen Himmel fuhr Jesus Christ:
„Nach oben! Dein Wandel im Himmel ist.“
2. Ich glaube an Cott den Vater,
den Allmãchtigen.
K. H. Caspari.
Luther verhörto einmal die Leute in einem Dorfe im Beten
und befragte sie im Katechismus fein säuberlich und mit Ge-
duld. Als nun ein armes sächsisches Bäuerlein den Kinderglauben
aufsagen soll und spricht: „Ieb glaube an Gott den Vater, den
Allmächtigen“. fragt Luther, was Allmächtiger heilss. Der gute
Mann antwortet: „Ieh weils nicht.“
Berlinisches Lesebuch. Oberstufe J.