Metadata: [Oberklassen, [Schülerband]] (Oberklassen, [Schülerband])

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Und mancher deutsche Reitersmann 
Hat dort den Trunk sich abgetan. 
Den Pferden war's so schwach im Magen, 
Fast mußt' der Reiter die Mähre tragen. 
Nun war ein Herr aus Schwabenland, 
Von hohem Wuchs und starker Hand, 
Des Rößlein war so krank und schwach; 
Er zog es nur am Zaume nach; 
Er hätt' es nimmer aufgegeben, 
Und kostet's ihn das eigne Leben. 
So blieb er bald ein gutes Stück 
Hinter dem Heereszug zurück. 
Da sprengten plötzlich in die Quer' 
Fünfzig türkische Reiter daher; 
Die huben an auf ihn zu schießen, 
Nach ihm zu werfen mit den Spießen. 
Der wackre Schwabe forcht' sich nit, 
Ging seines Weges Schritt vor Schritt, 
Lies? sich den Schild mit Pfeilen spicken 
Und thät' nur spöttlich um sich blicken, 
Bis einer, dem die Zeit zu lang, 
Auf ihn den krummen Säbel schwang. 
Da wallt dem Deutschen auch sein Blut; 
Er trifft des Türken Pferd so gut; 
Er haut ihm ab mit einem Streich 
Die beiden Vorderfüß' zugleich. 
Als er das Tier zu Fall gebracht, 
Da faßt er erst sein Schwert mit Macht; 
Er schwingt es auf des Reiters Kopf, 
Haut durch bis auf den Sattelknopf, 
Haut auch den Sattel noch in Stücken 
Und tief noch in des Pferdes Rücken. 
Zur Rechten sieht man wie zur Linken 
Einen halben Türken hinuntersinken. 
Da packt die andern kalter Graus; . 
Sie fliehen in alle Welt hinaus, 
Und jedem ist's, als würd' ihm mitten 
Durch Kopf und Leib hindurchgeschnitten. — 
Drauf kam des Wegs 'ne Christenschar, 
Die auch zurückgeblieben war; 
Die sahen nun mit gutem Bedacht, 
Was Arbeit unser Held gemacht. 
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