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Da fanden sich von nah und fern
Der tapfern Ritter viel,
Auf Rossen hoch und blank in Stahl,
Zum edlen Waffenspiel.
Bor allem kam ein Ritter stark
Vom Poleulande her.
Der führt' den Degen so behend
Und schwang so leicht den Speer.
Durch einen Herold gab er kund:
Wer ihn besiegen wollt',
Der möge tausend Gulden bar
Empfah'n,des Sieges Sold.
Doch keinem von den Herren all'
Gelüstet nach deni Geld.
Da springt erzürnt ein Herzog auf:
Herr Christoph war der Held.
Und mächtig schwingt er seinen Speer
Zum Kampf mit starker Hand.
Ein Stoß — es lag der Polenheld
Getroffen in dem Sand.
Da bliesen die Trompeten hell
Zu Herzog Christophs Ehr':
Es war kein Held im Bayernland
So ritterlich als er.
(Alexander Schöppner.)
228. Aus dem Bauernkriege.
Während des Bauernkrieges kamen aufständische
schwäbische Bauern in zügellosen Schwärmen an den
Lech. Herzog Ludwig IX. schlug alsbald ein
Lager dortselbst um Bayern zu decken.
Die Bauern stürmten wie Rasende vor. Brand
und Plünderung bezeichneten ihren Weg. Bei 14000
setzten nahe dem Gebirge über den Fluss. Sie
forderten die bayerischen Landleute zum Beitritte auf.
Diese aber schworen, bis in den Tod ihrem Landes¬
fürsten treu zu bleiben.