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fels. Sein Heer war nur 22000 Mann stark und hatte 60000
gegen fich; daher bildeten sich die Franzosen in ihrem Hochmut
follon ein, es werde ihnen leicht sein, den König samt seinem
Neere gefangen zu nehmen. Lilig marschierten sie an den
Aũugeln, auf denen er mĩt leiner kleinen Schar lagerte, vorüber,
n' bn den Rückzug nach seinem Lande abzulehneiden. Es
ar Mlagezeit; rubig dampften die Kochfeuer der Preuben,
a vwonn ein Peind vorhanden wäre, und der König sab mit
cinen Generalen an der Tafel. Aber nun gab er das Zeichen; im
Mu verfchwanden die Zelte, die versteckten Batterieen donner-
den los, Und der tapfere General Seydlitz, der belte Beiter
im ganzen Heere, drang mit leiner Reiterei unaufhaltsam in
e Resen der Peinde. Solche Schnelligkeit hatten die Eran-
len bei den Deutsehen nimmermehr vermutet. PErschrocken
oben e auseinander; es var keine rechte Schlacht, son-
dern ein Jagen; in wenigen Stunden varen 7000 Gefangene,
63 Rmonen und 22 Fahnen in den Händen der Preuben, die
hoi eem froslchen Siege nur 165 Tote und 850 Verwundete
zũhlten.
Saehsen war befreit, dagegen das wichtige sehlelisehe
Land in die Hande der Osterreicher gekommen. Sie hatten
Schweidnitz und Breslau erobert, und venn sie das Land
den Winter über behielten und sich darin festletzten, so war os
ur Preuben vielleicht ganz verloren. Darum muhte noch jetzt,
opgleich sehon falt mitten im Winter, eine Schlacht gewagt
den. Is vwar virklich ein sehweres Vageltück, denn der
Kõnig konnte nur 30 000 Mann gegen die sehöne õsterreichische
unẽe von Soood Mann zusammenbringen, und diese war ihres
bergewiehts so geuib, dab man die heranrũckenden Preuben
nur die „Berliner Wachtparade nannte.
hBie Scnlacht bei Leuthen (5. Dezember 1757). —
Gerade Ginen Monat nach der Robbacher Schlacht stand der
Kõnig sohon wieder zu einem verzweiflungsvollen Kampfe dem
Peinde gegenũber. Pr heriet᷑ seine Heerfũhrer zusammen und stellte
hnon mit großer Beredsambeit vor, vie gefahrlich die Lage des
Vatonandea fot und dad er nur von ihrem Mute noch Rettung
rwarte leh weib, die alle fühlen, daß Sie Preuben sind,“ so
chlob er; „ist aber einer unter Ihnen, der sich fürchtet, solohe
Gefuhren mi mir zu lellen, der kann noch heute seinen Abschied
alten, obne von mir den geringsten Vorwurf, zu leidon.?
t Nose Frage leuchtete ihm nur die Bũhrung und der höchste
Rriegemut aus allen Augen entgegen, und mit freudĩger Miene
fuhr er fort: „Im voraus war iehb überzeugt, dab keiner von
Ihnen mieu verlasfen werde; so hoffe ieh denn auf einen ge—
Jiffon dieg. Sollte ieh fallen und die für Ihre Dienste nicht