Full text: [Teil 6 = Oberstufe 2, [Schülerband]] (Teil 6 = Oberstufe 2, [Schülerband])

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49. 
Erfindung des Leinenpapiers, derFsrm- 
schneidekunst, der Buchdruckerei und des 
Buch binden s, der Kupferstecherkunft, der 
Brillen, der Fernrohre, und des 
Kompasses. 
^^enn wir es gleich hin und wieder suchen, daß die 
Deutschen von anderen Nationen wegen einer gewissen 
Unbehülflichkeit verspottet werden: so können wir uns 
darüber leicht trösten, wenn wir dagegen in der Geschich¬ 
te unseres Vaterlandes lesen, daß die der Menschheit 
wohlthätigsten Erfindungen zürn Theil von Deutschen 
gemacht woroen srnd: und unparteiische Männer des 
Auslandes sind dadurch auch zu dem Aussprüche genö- 
thiger worden, daß die Deutschen die kunstreichste, er- 
findsamste und ausdauernste Ration Europas sei. Ins¬ 
besondere sind diemeisten derin der Ueberschrift genannten 
Erfindungen eine Zierde deS deutschen Namens. 
Es ist bereits im roten Abschnitt erzählt worden, 
daß die Aegyprer auf Blättern schrieben, die aus den 
Wurzeln der Papyrusstaude gemacht waren. Da die¬ 
ses Papier aber sehr kostbar war, und die Aegyprer auch 
bisweilen eifersüchtig die Ausfuhr verboten; so erfand 
man in anderen Gegenden die Kunst, Kalb-Schaaf- 
und Iiegenfelle zu gerben und sie so zu bereiten, daß 
man bequem darauf schreiben konnte. Auf ungegerbtcn 
Hauten schrieben die Inden um Davids Zeit; die Per¬ 
ser hatten seit den ältesten Zeiten ihre Staarsgeschichte 
in solchen Fellen aufgezeichnet; und auch bei den alten 
Griechen in Kleinasien findet man sie. Jene verbesserte 
Zubereitung soll 300 Jahre vor Christi Geburt in der 
Stab! P erg am um (im nordwestlichen Theile Klein¬ 
asiens)
	        
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