Full text: [Teil 6, [Schülerband]] (Teil 6, [Schülerband])

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guckte aller Welt ins Gesicht und plauderte mit allem, was nur ein Ohr 
hatte, immer die Reihe herum. Und den, Herr Flau — wie meint Er 
wohl, daß die Leute den wieder hießen? 
F. Einen lustigen Kopf? 
W. Beinahe! Sie hießen ihn auch einen Narren. — Hui, dacht' 
ich da wieder, das ist doch drollig! Wie mußt du's denn machen, um 
klug zu heißen? Weder ganz wie der Herr Veit, noch ganz wie der 
Herr Flink. Erst siehst du den Leuten hübsch dreist ins Gesicht, wie 
der eine; und dann siehst du hübsch bedächtig in dich hinein, wie der 
andere. Erst sprichst du laut mit den Leuten, wie der Herr Flink, und 
dann insgeheim mit dir selbst, wie der Herr Veit. — Sieht Er, Herr 
Flau, so hab' ich's gemacht; und das ist das ganze Geheimnis. — — 
Nun aber, Herr Flau, Er hätte mehr als ein Anliegen, sagt Er. Was 
ist's denn nun weiter? 
F. Eine Anforderung an Ihre Güte, Herr Witt (ihn an der Hand 
fassend). Ich brauche ein Sümmchen Geld zu einer kleinen Spekulation. 
— Ich denke mir damit wenigstens ein bißchen Luft zu schaffen. — 
Einem anderen dürfte ich mit dem Klagetone gar nicht kommen — aber 
auf Sie, Herr Witt, hab' ich mein Vertrauen gesetzt. 
W. Nun, Er soll nicht unberaten fortgehen. — Aber was klagt 
Er denn so? 
F. Ach, der Himmel weiß, wie mir's geht! Es will gar nicht 
recht fort. Nichts will gelingen, ich mag's anfangen, wie ich will. — 
Zeiten, Menschen, alles trügt einen. 
W. Ei was! (legt ihm die Hand auf die Schulter und schüttelt ihn) Er 
muß das Glück nur suchen, Herr Flau, Er muß danach aus sein! 
F. Das bin ich ja lange; aber was hilft's! Immer kommt ein 
Streich über den andern. — Künftig leg' ich die Hände lieber in den 
Schoß und bleibe zu Hause. 
W. Ach, nicht doch, nicht doch, Herr Flau! Gehen muß Er immer 
danach; aber sich nur hübsch in acht nehmen, wie Er's Gesicht trägt. 
F. Was? wie ich's Gesicht trage? 
W. Ja, ja, Herr Flau, wie Er's Gesicht trägt. Ich will's Ihm 
erklären. — Als da mein Nachbar zur Linken sein Haus baute, so lag 
einst die ganze Straße voll Balken und Steine und Sparren, und da 
kam unser Bürgermeister gegangen, Herr Trick, damals noch ein blut— 
junger Ratsherr. Der rannte mit von sich geworfenen Armen ins 
Gelag hinein und hielt den Nacken so steif, daß die Nase mit den 
Wolken so ziemlich gleich war. — Plump! lag er da und brach das 
Bein und hinkt noch heutigen Tags davon. — Was will ich nun damit 
sagen, lieber Herr Flau?
	        
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