füllen! Könnten wir's dem hartherzigen Manne zurufen, der gestern die
armen Ährenleser von seinem Acker trieb! — Wen der Herr gesegnet
hat, der soll auch seine milde Hand auftun. Wohlzutun und mitzu—
teilen vergesset nicht!“ — Und die Wachteln riefen laut hinüber ins Dorf,
als wollten sie die schlafenden Herzen aufwecken.
Und also endete die fünfte Garbe: „Was der Mensch säet, das
wird er ernten! Wer kärglich säet, der wird auch kärglich ernten; und
wer da säet im Segen, der wird auch ernten im Segen. Was wundert
ihr euch, daß Unkraut unter dem Weizen stehet? Hättet ihr den Samen
gesichtet, ehe ihr ihn ausstreutet! Wer Unkraut säet, wird Mühe ernten.
Was der Mensch säet, das wird er ernten!“
Und alle Garben umher neigten sich und sprachen: „Amen!“
Cl. Harms.
78. WVachtellied.
Horch, wie schallt's dorten so lieblich hervor:
«NFũrchte Gottl fürehte Gothl»
ruft mir die Wachtel ins Ohr.
Sitzend im Grünen, von Halmen umbüllt,
mahnt sie den Horcher am Saatengefild:
Liebe Gottl liebe Gottl
er ist so gütig und mild.»
Wieder bedeutet ihr hüpfender Schlag:
«Lobe Gottl lobe Gottl
der dir zu lohnen vermag.»
Siebhst du die herrlichen Früchte im PVeld?
Sieh sis mit Rübrung, Bewohner der Welt!
Danke Gottl danke Gottl
der dich ernäbrt und erbãlt.
Schreckt dich im Wetter der Herr der Natur,
bitto Gottl bitte Gottl
und er verschonet die Dur.
Machen die künftigen Tage dir bang,
tröstet dieh wieder der Wachtelgesang:
«TDraue Gottl traue Gottl⸗
deutet ihr leblicher Klang.
F. 8. Sauter.