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131. Die Zwerge auf dem Wanme.
Sonst wimmelte das Haslithal
Von niedlichen Zwergen überall;
Die halfen im Felde, die halfen im Wald
Und trugen uns Holz ein, würd' es kalt.
Sagt an, ihr Leute, was ist geschehn;
Es läßt sich keiner mehr da sehn.
Was ist geschehn? — Ein böser Streich!
Sie wurden verlacht, da stöhn sie gleich.
Sie huschten so gern ans den Ahornbanm
Und träumten da nickend den Mittagtraum.
Da sägt ein Schelm den Ast entzwei,
Wo sie neulich gesessen in einer Reih'.
Und nun den andern Morgen drauf
Huscht wieder das Zwergleinvolk hinauf.
Sie hatten so fleißig gemäht das Gras;
Es war jedwedem sein Stirnlein naß.
Und wie sie trocknen, zerbricht der Ast,
Zersägt wie er war, von der vielen Last.
Sie purzeln herunter, und alles lacht;
Da haben sie sich davon gemacht.
„O Himmel, wie bist du so hoch überall;
Wie groß ist die Untren im Haslithal!"
So riefen sie aus und schrien sehr:
„Einmal hierher und nimmermehr!" (August KopW.)
132. Die Drachen im Walde.
„Kennst du die Vöglein, liebes Kind,
Die steigen auf bei lust'gem Wind
Mit langem Schweif und Troddeln schön,
Bis hoch sie bei den Wolken stehn?" —
„Ach, Vöglein gar! Da muß man lachen;
Es sind papierne Drachen!