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51.** Des Kindes Engel. 52.' Der Vater im Himmel.
51.** Vs« Kindes Engel.
1. Es geht durch alle Lande ein Engel still umher.
Kein Auge kann ihn sehen, doch alles siehet er.
Der Himmel ist sein Vaterland, vom lieben Gott ist er gesandt.
2. Er geht von Haus zu Hause, und wo ein gutes Kind
bei Vater oder Mutter im Kämmerlein sich find’t,
da wohnt er gern und bleibet da und ist dem Kindlein immer nah.
3. Er spielet mit dem Kinde, so traulich und so kein.
Er hilft ihm fleißig lernen und stets gehorsam sein.
Das Kind befolgte mit frohem Mut; drum bleibt es auch so
lieb und gut.
4. Und geht das Kind zur Ruhe, der Engel weichet nicht;
er hütet treu sein Bettchen bis ah das Morgenlicht.
Er weckt es auf mit stillem Kuß zur Arbeit und zum Frohgenuß.
5. 0, holder Engel, führe auch mich den Kindern zu,
die du so gern begleitest zur Arbeit, Spiel und Ruh’!
Bei solchen Kindern lieb und fein.damagauchich so gerne sein.
Lieth.
52 * Der Vater im Himmel.
1. Wo wohnt der liebe Gott? Hörst du der Glocken
hellen Klang? Zur Kirche rufen sie dich hin. Wie ernst,
wie freundlich ist’s darin! Wie lieb und traut und doch
wie bang’! Wie singen sie mit frommer Lust! Wie beten
sie aus tiefer Brust! Das macht, der Herr Gott wohnet da.
Drum kommen sie von fern und nah, hier vor sein Ange¬
sicht zu treten, zu flehn, zu danken, anzubeten.
2. Wo wohnt der liebe Gott? Die ganze Schöpfung ist
sein Haus. Doch wenn es ihm so wohlgefällt, so wählet in
der weiten Welt er sich die engste Kammer aus. Wie ist
das Menschenherz so klein! Und doch auch da zieht Gott
hinein. 0 halt das deine fromm und rein, so wählt er’s
auch zur Wohnung sein und kommt mit seinen Himmels¬
freuden und wird nie wieder von dir scheiden.