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Y. Produkte der Erde.
die Buchen die größten und stärksten Bäume. Auch der
Baum, dessen Rinde der Kork ist, woraus wir Pfropfe
machen, ist ein Eichbaum. Das Buchenholz braucht der
Tischler lieber, als der Zimmermann. Es ist das beste Brenn¬
holz, giebt sehr gute Asche, und wird auch vom Stellmacher
. benutzt. Die Buchekkern dienen zur Mast, und geben ein
gutes Oel. Die Hainbuche wird zu Lusthekken gebraucht.
Ihr zähes Holz giebt gute Dreschflegel, Rollen und Stam¬
pfen. Auch das Holz der Birke ist sehr nutzbar. Es giebt
gute Kohlen, und ist auch ein gutes Nutzholz. Die Birken¬
rinde ist fast unverweslich. Birkenwasser giebt ein weinar-
tiges Getränk. Aus den Blättern wird das Schüttgelb ge¬
macht, und aus dem Ruß die Vuchdrukkerfarbe. Aus den
Birkenreisern werden die nützlichen Besen gemacht. — Die
Erle (Eller, Else) wächst hoch und grade, und am besten in
einem morastigen Grunde. Ihr Holz ist besonders zu Wasser¬
rohren und Mulden brauchbar; auch lässt es sich schwarz bei¬
zen. Die Rinde gebraucht der Gerber, wenn sie auf der Loh¬
mühle zu Lohe gemahlen ist. Die Esche giebt ein sehr gutes
Nutzholz für Stellmacher, Drechsler und Tischler. In war¬
men Ländern wächst eine besondere Art von Eschen, welche
einen heilsamen Saft, das Manna, ausschwitzen. — Die
übrigen Laubhölzer sind: die Ulme (Rüster), die Weide,
die Pappel, die Linde, die Traubenkirsche, der Lo¬
gelbeerb aum und der Spindelbaum. Die wilde
Kastanie (Rosskastanie) und die Akazie sind fremde
Bäume, welche aber jetzt bei uns häufig, zum Theil auch
schon als kleine Waldungen angepflanzt werden.
Unter den Nadelhölzern wächst die Fichte (Roth-
tanne) bei uns am häufigsten. Sie wird 60 bis 80 Fuß
hoch, und hat ein sprödes Holz, das aber der Nässe und Fäul-
niß sehr gut widersteht. Die Tanne, ein schöner Baum,
wächst vorzüglich in kalten Ländern und auf Felsen. Sie giebt
ein treffliches Bauholz. Von der Weißtanne gewinnt man
den Terpentin. Die Kiefer oder der Krenbaum ( Föhre -
wird besonders zu Mastbäumen benutzt. Die Weihmulhs-
fieser wird über 50 Ellen hoch, und wächst auch bei uns
jetzt häufig. — Der Lerchenbaum trägt seine zanen Nadeln
in Büscheln, wird bis 80 Fuß hoch, und giebt ein gutes
Bauholz, denn es wird von keinem Wurme zerfressen. Die
Tannen und Fichten liefern das Pech, einen harzigen
Saft, der in großen Kesseln mit Wasser geschmolzen, in Säkke
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