Full text: Lesebuch für die Mittel- und Oberstufe (Teil 2, [Schülerband])

19. Der Hohenzollern. 
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„Silber hegen seine Berge wohl in manchem tiefen Schacht." Andere 
Teile des Gebirges sind an Steinkohlen reich. Tausende von Menschen 
sinden bet deren Gewinnung Beschäftigung; denn die Kohlen lagern 
tief in der Erde und müssen daher wie die Silbererze mühsam zu Tage 
gefördert werden. Eisenbahnen führen die Kohlen nach allen Gegenden 
^es Königreichs und der angrenzenden Länder, in denen Mangel an 
Holz ist. Außerdem wird die Steinkohle zum Heizen der großen Dampf¬ 
maschinen in den Fabriken gebraucht, an denen die Gegenden um Chem¬ 
nitz, Zwickau, Plauen, Zittau u. s. w. reich sind. Da werden 
Tuche gewebt, wollene, leinene, baumwollene und seidene Stoffe ge¬ 
fertigt. Viele Tausende beschäftigen stch mit Strohflechten und Spinnen, 
mit dem Fertigen von Spielwaren, Uhren und Musikinstrumenten. — 
Die anmutigste und schönste Gebirgsgegend ist die sogenannte sächsische 
Schweiz. So nennt man das Sandsteingebirge, durch welches die Elbe von 
Böhmen aus nach Dresden hin sich hindurchzwängt. Besonders schön 
ist das Thal der Elbe. Steile Felsen umgeben auf beiden Seiten den 
Fluß. Wie zwei hohe Kegel erheben sich der Königstein und der 
Lilienstein auf beiden Ufern der Elbe. Wenige Stunden unterhalb 
liegt zu beiden Seiten der Elbe die Haupt- und Residenzstadt 
Dresden. Sie gehört zu den schönsten Städten Deutschlands und 
wird darum von Fremden viel besucht. Weiter abwärts an der Elbe 
liegt Meißen, welches weniger durch seinen Wein, als durch das aus¬ 
gezeichnete Porzellan bekannt ist. Eine Eisenbahn verbindet Dresden 
mit Leipzig. Hier finden die berühmten Messen statt, die Leipzig 
rum ersten Handelsplätze von ganz Deutschland machen. Ja, sein Name 
ist weltbekannt. Russen und Engländer, Franzosen und Italiener, 
Griechen, polnische Juden und Türken besuchen die Messe. 
Um Leipzig wurde am 18. Oktober 1813 die große Völkerschlacht 
geschlagen, in welcher die verbündeten Fürsten von Rußland, Österreich 
und Preußen den fremden Eroberer Napoleon mit eiserner Elle maßen 
und blutige Messe hielten. Da wurde mit ihm abgerechnet und 
Deutschland frei gemacht. 
19. Der Hohenzollern. 
1. In dem südlichen Teile des herrlichen Schwabenlandes 
liegt, ganz abgetrennt von den preußischen Landen, die Stammburg 
des preußischen Königshauses, die Hohenzollernburg. Sie erhebt 
stch auf einem Berge, dem Hohenzollern. Dieser ist fast 900 Meter 
hoch. Wolken umhüllen oft sein stolzes Haupt. 
Ein breiter, schöner Weg führt den Wanderer den steilen Felsen 
hinan. 
Die ganze Feste bildet ein längliches Viereck. 
Das ist die Wiege des mächtigen Königshauses von Preußen und 
der Fürstenhäuser Hohenzollern. Aus dieser Burg stammen die Könige, 
welche von den Grenzen Frankreichs bis an die Rußlands herrschen. 
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