I. Die Schule.
). Vom Schweinchen, das in die Schule gehen will.
Die Kinder gehn zur lieben Schule, das Schweinchen
liegt im Düngerpfuhle und schreit und grunzt „Hoͤrt
hört, hört, hört! Ich wäre gar gern auch gelehrt“ Es
schnuppert an dem Bücherränzchen, es wackelt mit dem
Ringelschwänzchen und springet spornstreichs hinterdrein,
will in die Schule mit hinein Der Lehrer sagt: „Ei,
liebes Schweinchen, wie schmutzig sind doch deine
Beinchen, dein Mund ist auch nicht säuberlich; ich dächte
doch — erst wüsch'st du dich!““ Julius Kell.
10. Ein Schultag im Winter.
Es graut der Tag, und allgemach wird Leben in der
Hütte; die Kleinen lenken, früh schon wach, zur Schule ihre
Schritte; sie waten durch im tiefsten Schnee; nur drauf und
dran, wie es auch weh'! Auf ihren kleinen Beinen geht's
lange, wie sie meinen. Bald an der Schule knarrt die Thür
und trapp — und trapp, sie kommen, als ob ein Heerhauf'
aufmarschir, doch ist ihr Muth benommen; der Lehrer guckt
durch's Fensterlein, ob sie bald all beisammen sein; da stehn
sie zeilenweise am Ofen — nach der Reise. — Der Eine
weint, denn just er glaubt, er sei schon ganz erfroren; ein
Andrer hat, sei's ihm erlaubt, die Mütz' noch übern Ohren;
auch reibet er die Händchen sich, sie stehen steif gar jämmer
lich, doch denkt er: Will nicht klagen, es ist schon zu er⸗
tragen. Ein Dritter guckt vom Ofen her mit blau gefrornen
Wangen und rother Nase, doch nicht mehr verursacht ihm
dies Bangen. Er hat vom Frühstück noch ein Stück in seiner
kleinen Faust, welch Glück! Dran labt er seinen Magen und
läßt die Andern klagen. Und Andre fangen langsam an, an
ihren Platz zu wandern. Die Glocke fängt zu schlagen an, ein
Jeder läßt den Andern. Und horch! — es dauert auch nicht
lang, da hört man auch den Morgensang; dann nach gewohnter
Weise ist Alles still und leise Und freundlich sieht der Lehrer
an die junge Schaar, die kommen. „Heut war't ihr wohl gar