Full text: Lesebuch für Mittelklassen deutscher Volksschulen (2, [Schülerband])

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Die fünf Hauptstücke. 
und leben in Worten und Werken, und ein Jeglicher 
sein Gemahl liebe und ehre. 
Wie lautet das siebente Gebot? 
Du sollst nicht stehlen. 
Was ist das? 
Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unsers 
Nãchsten Geld oder Gut nicht nehmen, noch mit falscher Waare 
oder Handel an uns bringen, sondern ihm sein Gut und Nahrung 
helfen bessern und behüten. 
Wie lautet das achte Gebot? 
Du sollst nicht falsch Zeugniß reden wider deinen Nächsten. 
Was ndas 
Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unsern 
Nãchsten nicht faͤlschlich belügen; verrathen, afterreden oder bösen 
Leumund machen; sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von 
ihm reden, und Alles zum Besten kehren. 
Wie lautet das neunte Gebot? 
Du sollst nicht begehren deines Nachsten Haus. 
Was ist das? 
Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unserm 
Nüchsten nicht mit List nach seinem Erbe oder Hause stehen, noch 
mit einem Schein des Rechtes an uns bringen; sondern ihm 
dasselbe zu behalten förderlich und dienstlich sein. 
Wie lautet das zehnte Gebot? 
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, 
Magd, Vieh oder Alles, was sein ist. 
Was ist das? 
Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unserm 
Nãchsten nicht sein Weib, Gesinde oder Vieh abspannen, abdringen 
oder abwendig machen; sondern dieselben anhalten, daß sie bleiben 
und thun, was sie schuldig sind. 
Was sagt nun Gott von diesen Geboten allen? 
Er sagt alfo; Ich, der Herr, dein Gott, bin ein starker 
eifriger Gott, der über die, so mich hassen, die Sünde der Väter 
heimsuchet an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied; aber 
denen, so mich lieben und meine Gebote halten, thue ich wohl 
bis ins tausendste Glied. 
Was ist das 
Gott dräuet zu strafen Alle, die diese Gebote übertre— 
ten; darum sollen wir uns fürchten vor seinem Zorn, und 
nicht wider solche Gebote thun. Er verheißet aber Gnade 
und alles Gute Allen, die solche Gebote halten; darum sollen 
ihn auch lieben und vertrauen, und gern thun nach seinen 
eboten.
	        
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