III. Das Familienleben.
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dabei. Mir hat auch diese Nacht wunderlich Zeug geträumt;
ich weiß es aber nicht deutlich mehr, nur daß ich blutete
Sie ließen also ihren Schlitten an der Kirchthüre stehen, gingen
hinein und beteten. Dann fuhren sie weiter und waren recht
wohlgemuth, ob sie gleich einmal über das andere tief in den
Schnee fielen; und dürres Holz fanden sie auch im Ueberflusse.
Und schon waren sie beschäftigt, es auf dem Schlitten zusammen
zu legen und fest zu binden, als sie in der Ferne zwei Wölfe
erblickten, die in gerader Richtung auf sie zuliefen. Ihnen zu
entrinnen war unmöglich; ein Baum, auf den sie sich hätten
retten können, war nicht in der Nähe, denn rings umher war
nur Buschholz; und was hätte ihnen auch der höchste Baum
geholfen? Die Wölfe hätten dabei Wache gehalten uͤnd sie hätten
verhungern müssen Was thun sie also in dieser Noh? Der
ältere, ein entschlossener Knabe, deckt den kleinern mit dem
Schlitten zu, wirft so viel Holz darauf, als er kann, und ruft
ihm zu: „Bete, aber rühr' dich nichti Ich habe Muth“ —
„Ach, mein Gott,“ sagte der Kleine weinend, ‚wenn wir um—
kämen, die Mutter stürbe vor Gram!“ Der eine Knabe stak
also unter dem Schlitten und dem dürren Holze; der größere
aber stellte sich mit der Art in Vertheidigung, und wie der eine
Wolf, der am hitzigsten vorausgelaufen ist, herankonmt, versetzt
er ihm einen Hieb in den Nacken, daß er zu Boden fälln n
diesem Augenblicke packt ihn der andere Wolf am Arme und
wirft ihn zu Boden. Hier faßt er nun in krampfhafter Angst
das Unthier mit beiden Händen an der Kehle und hält den
weit gebffneten Rachen von sich ab, ohne doch zu schreien, um
das Leben seines Bruders nicht in Gefahr zu bringen. Diesen
aber ergreift in seinem Verstecke unbeschreibliche Angst. Er
wirft den Schlitten und das Holz von sich, rafft die zur Erde
gefallene Art auf und versetzt dem Wolfe einige Hiebe auf den
Ruͤcken. Dieser wendet sich nun gegen den neuen Feind und
er würde ihn ohne Zweifel zerrissen haben, haͤtte sich der
andere nicht blitzschnell aufgerafft und die Art dem Wolfe in
den Kopf geschlagen. So waren also zwei schwache Knaben
durch Gottes Hilfe und ihren Muth Herren von zwei furcht
baren Raubthieren geworden, ohne selbst eine gefährliche Wunde
bekommen zu haben. Verwundert sahen sie sich jetzt einander
an, dann die Thiexe, die mit offenen Rachen lodt auf dem
Boden lagen, und staunten über das furchtbare Gebiß und die
gewaltigen Zähne, die sie hatten zermalmen sollenn Dann
knieten sie nieder, bekreuzten sich und beteten; und nachdem sie
Lebensbilber II.