fullscreen: Geschichte des Orients und Griechenlands (Bd. 1, Abth. 1)

2 Einleitung. — Die Urgeschichte. 
gewordnen römischen Herschaft im Westen; 2) daß, wenn auch die Formen beibehalten 
und die vorhergegangnen Schöpfungen erhalten und weiter entwickelt werden, das 
römische Reich doch durch die Gründung der Alleinherschaft ein wesentlich andres ge- 
worden ist nnd nicht mehr durch die aller Tüchtigkeit verlustig gewordnen Römer, 
sondern nur durch die Aufnahme neuer Elemente aus den Provinzialen und den 
Deutschen gestützt wird; 3) wie das Christentum sogleich nach seinem Hervortreten 
eine so gewaltige Bewegung auf dem geistigen Gebiet hervorbringt, daß das Vorhanden- 
fein dieses einen Elements schon allein einen ganz wesentlichen Unterschied von allen 
frühern Perioden herausstellt. Es ist demnach nur die Frage zu beantworten, ob 
man die Periode nach dem in vollem Auslösuugs- uud Veruichtungsproeeß befindlichen 
Alten oder nach dem die lebensfähigsten Keime und alle Bedingungen zu ihrer Ent- 
Wicklung iu sich tragenden Neuen bezeichnen will. Man kann sie noch nicht zu dem 
Mittelalter, das im Grnnde doch dieselben Elemente wie die neuere Zeit, nur in andrer 
Form enthält, hinzurechnen, aber immerhin als die Entwicklung betrachten, in welcher 
sich das Nene durch Vernichtung des Alten Raum verschafft. Wir erkennen aber die 
Weisheit der Vorsehung darin, daß mit dem die innre Umgestaltung bringenden auch 
die dazu nötigen äußern Momente eintreten, wie wir später wieder die Entdeckung 
der unansgeschloßnen Länder der Erde mit der Reformation der Kirche zeitlich fast 
zusanuuenfalleu fehlt. 
4. Die Zeit vor Christo oder die alte Geschichte zerfällt in 
1) die Urgeschichte der Menschheit, 
2) die Zeit von der Gründung geordneter Staaten bis zu Kyros, dem 
Gründer des Perserreichs 558, oder dem Beginn des Kampfes 
zwischen Orient uud Occideut in den Kriegen zwischen Persern und 
Griechen 500, 
3) die Zeit von Kyros bis zu Alexander dem Großen 336, 
4) die Zeit von Alexander dem Großen bis zu Christi Geburt und 
zur fast gleichzeitigen Gründung des römischen Kaisertums durch 
Augustus (30 v. Chr.). 
Die Urgeschichte. 
8 2. 
1. Von je haben sich die Menschen abgemüht über die Entstehung der 
Welt und insbesondre des Erdballs, den wir bewohnen, Aufschluß zu erhalten, 
uud die ebenso fleißige, wie scharfsinnige, alle Erscheinungen am Himmel, iu 
der Lust, aus uud unter der Erde umsasseude Naturforschung unsrer Tage hat 
manche überraschende Resultate zu Tage gefördert, vou denen man vor kurzer 
Zeit keine Ahnung hatte. Die allmähliche Erkaltung der Erdrinde, die fort- 
Wärend sich in den vulkanischen Eruptioueu kund gebende Reaction des Erd- 
innern gegen die Atmosphäre, die Gesetze der Wirkungen jener mächtigen Kraft, 
welche sich als Magnetismus uud Elektrieität zeigt, die Verbindung uud Treu- 
uuug der Stoffe (Chemie), die Lagerung der Gebirgsfchichten und deren Ursachen, 
die iu ihnen begrabnen organischen Schöpfungen, die Bilduug uud Art der 
zahllosen lebendigen Geschöpfe vom größten bis zu dem nur dem bewaffneten 
Auge erkenntlichen Jnfnfionsthiere herab und dgl. mehr sind in viel helleres 
Licht gesetzt: aber je tiefer man forscht, um so größer wird die Zahl der zu tiesrer 
Beobachtung oder Erforschung aufforderudeu Erscheiuuugeu, der ihrer Lösung 
harrenden Rätsel, und über die Endursache Aufschluß zu geben ist noch keinem 
Menschen gelungen: noch kein auf die Naturforschuug gegründetes Philosophen: 
hat dem Geist befriedigendes Licht, dem Herzen bleibenden Trost und Ruhe zu 
geben vermocht. Aber beides hat im vollsteu Maße der Glaube an das Wort
	        
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