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239. Die Sonne.
Die Sonne erscheint uns als eine runde Scheibe. Sie glänzt
so stark, daß man nicht hineinschauen kann. Von der Sonnen¬
scheibe gehen viele helle Strahlen aus. Wo diese hinfallen, da ist
Sonnenschein oder Licht; wo sie nicht hingelangen können, da ist
es dunkel. Im Sonnenschein kann man alles deutlich erkennen.
Darum verrichten wir auch am Tage unsere Arbeiten und schlafen
in der Nacht.
Die Sonne geht des Morgens am Rande des Himmels auf,
erhebt sich dann bis hoch über die Häuser, sinkt hernach wieder
und geht am andern Rande des Himmels unter. Die Gegend,
wo die Sonne aufgeht, heißt Morgen, die, wo sie untergeht,
Abend. Sehen wir um 12 Uhr nach der Sonne hin, so ist
unser Gesicht nach Mittag gekehrt, unser Rücken dagegen nach
Mitternacht.
Wenn die Sonne untergeht, so färbt sie die Wolken schön rot
oder gelblich. Dies nennt man das Abendrot. Das Morgenrot sieht
ebenso schön aus ; aber die Langschläfer bekommen es nicht zu
Sehen. August Lüben.
240. Der Schneider im Monde.
Ein Schneider, der in die andere Welt wanderte, verirrte sich
in den Mond. Ein solcher Mann war dem Monde willkommen. „Es
friert mich immer so sehr", sagte der Mond, „zumal in den kalten
Winternächten; und da tät' mir ein warmes Nöcklein gar wohl."
Der Schneider mochte wollen oder nicht, er mußte bleiben, und er
nahm sogleich das Maß an dem Monde. Der hatte aber einen gar
großen Buckel und einen dünnen, dünnen Bauch, und er sah schier
aus wie ein Schneider, wenn er aus dem Bocke sitzt. Der Rock ward
indessen bald fertig, und er stand dem Monde aufs allernetteste, trotz
seiner Mißgestalt. Aber siehe da! nun sebwoll der Kunde von Tag
zu Tag, und sein Bauch wurde immer dicker und der Rock immer
enger. Da hatte denn der Schneider vollauf zu tun, um nachzu¬
helfen, aufzutrennen und dranzusetzen. Zuletzt wurde der Mond ganz
dick und fett und kugelrund, und der Schneider konnte kaum so viel
Tuch auftreiben und so viel Zeit, um die Arbeit zu fertigen für
Nacht auf Nacht. Nun endlich glaubte aber der Schneider, er werde
Ruhe haben und Urlaub bekommen. Aber was geschieht? Jetzt fing
der Mond an, ordentlich einzuschrumpfen von Tag zu Tag, so daß
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