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brachen kläglich zusammen unter diesem höllischen Feuer. Fast jedes
Schrapnell platzte in den gedrängten Massen und richtete entsetzliche
Verheerungen an, und die Maschinengewehre mähten ganze Batail—
lone nieder. Es war fürchterlich. Unter solchen Eindrücken begannen
die russischen Reihen allmählich zu wanken, Mutlosigkeit und Ver—
zweiflung griffen Platz, die Kräfte versagten, zumal die Ernährung
ganz ungenügend war. Der Hunger und nicht Feigheit war es,
der ganze Trupps waffenlos zum Feinde hinübertrieb, um sich
gefangennehmen zu lassen. Auch die Leute polnischer Abstammung
ließen sich massenhaft und willig gefangennehmen, fast ohne einen
Schuß zu tun. Was noch Widerstand leistete vom Fußvolk, lag in
Erdlöchern zusammengekrümmt wie die Katzen. Die Schüsse wurden
nur noch ziellos, ohne das Gewehr richtig anzusetzen, abgegeben,
und fast alle Kugeln gingen hoch über die Angreifer hinweg. In
längeren oder kürzeren Sprüngen arbeiteten sich die Deutschen heran,
ermattet und staubbedeckt, aber aufrecht gehalten durch die winkende
Siegeshoffnung. Unerhörte Gewaltmärsche hatten sie hinter sich,
oder sie hatten tagelang in den Schützengräben schweres Geschütz—
feuer aushalten müssen, hatten in der letzten Zeit fast nur noch
von Zwieback und Wasser gelebt, waren mit förmlichen Staubkrusten
überzogen, halb verschmachtet vor Hitze, und doch brachen sie jetzt
mit heiserem Hurra und mit wilder Kraft überall zum entscheidenden
Bajonettangriff vor. Die entmutigten Russen nahmen diesen nirgends
mehr an, sondern warfen die Waffen weg und streckten die Hände hoch.
Endlos lange Züge stumpfsinnig dreinblickender Russen wurden vom
Schlachtfelde weggetrieben wie Hammelherden. Zu einem letzten
Gegenstoß setzte der Feind seine Reserven bei Neidenburg ein, aber
das unwiderstehliche deutsche Artilleriefeuer fegte sie einfach hinweg.
Für die von drei Seiten umklammerte und unablässig mit einem
rasenden Feuer überschüttete Hauptmasse des russischen Heeres blieb
nur noch schleunigster Rückzug nach Südosten übrig, um nicht völlig
eingeschlossen zu werden. Gerade dahin hatte General v. Hinden—
burg den Feind haben wollen, denn hier lagen die ausgedehntesten
Sümpfe, hier mußte in kürzester Frist und bei lebhaftem Nach—
drängen der Rückzug zu wilder, regelloser Flucht, die Niederlage