selbe liegen. Unter den Gefangenen befand sich auch ihr
Anführer Teutobach.
Wahrend die Teutonen von Marius geschlagen
wurden, waren ihre Waffenbrüder, die Cimbern, glücklich
in Italien eingebrochen. Der römische Consul Ca tulus
erwartete sie da hinter dem Flusse Athesis, oder der
Etsch. Als aber seine Römer die furchtbaren Cimbern,
halb nackt, halb mit Thierhäuten bedeckt, die Berge
herunter strömen, und gleich Riesen Felsenstücke und ent¬
wurzelte Bäume in den Strom werfen sahen, um die
Heftigkeit seines Laufes zu hemmen, um desto sicherer
hinüber ans andere Ufer zu setzen, ergriffen sie alle die
Flucht und zogen sich bis Verona zurück. Die Teutschen
begiengen den Fehler, daß sie den ersten Schrecken der
Feinde nicht schnell genug benützten, sondern sich zu lange
bei dem guten italienischen Wein, den edeln Früchten,
dem trefflichen Bier und Fleisch aufhielten. Durch diese
Saumseligkeit erhielt Marius Zeit, sich von Air her
mit Ca tulus zu verbinden und den Feinden entgegen
zu gehen. *Die Cimbern rückten an, und als man wis¬
sen wollte, was sie begehrten, verlangten sie für sich und
ihre Brüder einen Strich Landes, sich darauf anzusie¬
deln. Wer sind eure Brüder? fragte Marius die Ab¬
geordneten. Die Teutonen, war ihre Antwort. O,
die kennen wir schon! sagte Marius, mit bitterm
Spotte; wir haben ihnen auch bereits ein Land ange¬
wiesen, wo sie gut aufgehoben sind. Auf seinen Wink
wurden der gefangene Teutobach, und noch mehr an¬
dere Anführer der Teutonen, in Fesseln vorgeführt. —
Die Gesandten erschracken und hinterbrachten das, was
sie gehört und gesehen hatten, ihrem Heerführer By-
jorich.
Auf, zum Kampfe! rief Vojorich. Er fürchtete
so wenig die Uebermacht der Feinde und ihre Kriegs-