58. Die Erdbeere.
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2. Doch zu den Schläfern im weichen Gras
gesellten sich Taubehen, Reh und Has';
und auf die Schläfer unter dem Baum,
da senkte sieh nieder ein süber Traum;
und über die Schläfer in düstrer Nacht,
da hielt ein heiliges Auge Macht.
3. Du lieber Gott, wir bitten dich,
hilf allen Kindern gnädiglich!
Und wo dich eines nicht versteht
und von dix in die Irre gebht,
da sende deine Boten aus
und führ's zurüek in's Vaterhaus.
58. Die Erdbeere.
Erdbeeren werden in Gärten gezogen, wachsen aber auch wild
und lieben sonnige Plätze im Walde oder am Rande desselben,
wo nicht viel Bäume stehen.
Die Blüthe gleicht einem weißen Sterue mit fünf Strahlen;
denn sie hat fünf weiße Blumenblätter. In der Mitte derselben
sitzt ein gelbes Knöpfchen. Aus ihm wird die Beere. Wenn sie
reif ist, so sieht sie roth aus. Sie ist saftig und schmeckt säuerlich—
süß und würzig. Die Wurzel der Pflanze ist faserig und braun.
Sie wirft im Laufe des Sommers verschiedene Ranken. Diese
ziehen sich an der Erde hin und bekommen an einzelnen Stellen
Wurzeln. Aus diesen bildet sich ein neuer Erdbeerstock.
Die Kinder gehen, wenn die Früchte reif sind, gern in den
Wald, um sie zu sammeln. Da jedoch nicht alle Beeren zu gleicher
Zeit reif werden, so pflückt man nicht den ganzen Stengel mit
allen Erdbeeren, sondern nur einzelne reife Beeren ab. Aber der
liebe Gott hat die Erdbeeren nicht blos für den Menschen wachsen
lassen. Auch viele Thierchen erfreuen und erquicken sich daran.
Da kommen die Fliegen herbei, goldige, schwarze und blaue; sie
legen ihre Eier auf die Pflanze und suchen Schutz gegen die
Sonnenstrahlen. Da summt das Bienchen um die Blüthen herum,
nimmt vom süßen Blumensafte und trägt ihn emsig nach Hause.
In den Blattwinkeln sitzen kleine Schnecken, und an den Stengeln
saugen Blattläuse; Ameisen wandern auf und ab.