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ging der Rappe wieder heran, steckte schnell Nase und Maul
ins Wasser und faßte mit den Zähnen zu. Da zog er den
Taler heraus und legte ihn dem Direktor in die Hand.
„Brav, Fridolin!“ sagte der, und nun bekam der Rappe
ein Stück Zucker.
Zuletzt mußten alle zehn Pferde sich in einer Reihe
aufstellen, und als der Direktor sagte: „Macht eure Ver—
beugung!“ da ließen sie sich auf die Knie nieder.
Und dann knallte der Direktor dreimal mit seiner lan—
gen Peitsche. Nun liefen die Pferde noch einmal im Ga—
lopp rund um den Zirkus und dann heidi zur Tür hinaus.
Da war's aus
69. Auf dem Markte.
In unserer Stadt ist ein großer Platz, auf dem wird
zweimal in der Woche Markt gehalten. Schon oft bin ich
iu meiner Mutter zum Wochenmarkte gegangen und habe
mir alles angesehen.
Hier ist eine lange Reihe von Buden, in denen die
Fleischer ihre Ware feilbieten. Dort haben die Hökerfrauen
auf Tischen ihr Gemüse ausgebreitet. Die Mutter kauft
hier Kartoffeln, Rüben, Kraut, Bohnen, Gurken und Salat.
Nicht weit davon sitzen die Bauernfrauen. In ihren Kör⸗
ben haben sie Butter, Käse, Eier und Obst nach der Stadt
gebracht.
Da steht auch ein Mann, der Tauben, Huhner, Gänse
und Enten zu verkaufen hat. Die girren, schreien und
quaken in ihrem Käfig, daß man kaum sein eigenes Wort
verstehen kann. Dort an der Ecke ist noch größerer Lärm,
denn da werden junge Schweine verkauft.
Die Mutter kauft allerlei zum Kochen ein, und ich
helfe ihr den Handkorb oder das Marktnetz tragen.
Einmal im Jahre ist auch Jahrmarkt. Da werden
keine Lebensmittel, sondern andere Sachen verkauft, beson⸗
ders viele Spielsachen für die Kinder.
Lesebuch für Unterklassen. Rh.